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07.02.2022

Spinnfischen am Rhein – auf Wels im Winter!

Welsangeln am Rhein ist keine Spielerei und Raubfischangler kommen damit voll auf ihre Kosten. Gerade für Welsfans ist der Fluss ein unerschöpfliches Reservoir mit einem erstklassigen Bestand an Bartelträgern. Obwohl Welse ihre Raubzüge im Winter etwas einschränken, lauert das Großmaul auf dem Grund doch stets auf Beute. Allerdings kommt es auf den richtigen Spot und die passenden Bedingungen an. Ein gestiegener Pegelstand mit angenehmen warmen Tagen sind die besten Voraussetzungen. Jedoch sieht die Bilanz im Winter oftmals anders aus: Erreicht das Hochwasser erst einmal eine kritische Marke, ist ein Fischen am Hauptstrom oftmals gar nicht mehr möglich und die Fische stromern in die angrenzenden Altwässer. Diese haben oft mehrere Anbindungen an den Hauptstrom und beherbergen eine große Vielfalt an Futterfischen. Eine Offerte, die für die Welse das große Fressen und für mich einen aussichtsreichen Beutezug auf die Uriane verspricht.

Mit großen Gummifischen und Twistern ziehe ich ins Feld, um die zahlreichen Altwässer systematisch abzufischen. Bei einer geringen Wassertemperatur ist die Führung des Gummiköders ein zentraler Punkt: Bei einer langsamen Präsentation hebe ich meine Rute steil nach oben, um möglichst viel Schnur aus dem Wasser zu bekommen und einen guten Köderkontakt zu behalten.

Der Strömungsdruck auf der Schnur treibt den Gummiköder voran und lässt ihn so in kurzen Sätzen über den Grund hüpfen. Es kann passieren, dass Bisse plötzlich und brutal einschlagen und dem Angler die Rute förmlich aus den Händen reißen. Dann geht die Post so richtig ab. Nun heißt es: Nerven bewahren! Damit auch das Fischen in der Strömung mit einer leichten Spinnrute nicht im Nirwana endet, praktiziere ich zunächst eine passive Drilltechnik, die ich schon seit mehreren Jahren auch zwischen Buhnenfeldern ausübe. Sobald der „Riese“ anbeißt und ich erkenne, dass auf die Spinnrute zu viel Last kommt, nehme ich sofort den Druck raus. Meist bleibt der Fisch an Ort und Stelle. Ich kann ihn dann nach und nach mit leichtem Zug aus der harten Strömung ins ruhige Wasser des Altarmes führen. Und dann „Zack“, die Rollenbremse zu und hoffen, dass das Material nun hält.

Ideal hierbei sind keine normalen Jigköpfe, diese würden die Belastungen eines Welsdrills nicht überleben und gnadenlos aufbiegen. Stabil im Strom und ein wahrer Greifer im Fischmaul ist hingegen der Einzelhaken am Black Cat Shad Claw Rig. Mittels Klammersystem kann der Claw-Einzelhaken am Gummiköder an beliebiger Stelle verankert werden und findet im Welsmaul später einen optimalen Sitz.

Ein Lockruf für jeden noch so anspruchsvollen Wels und für alle wilden Welsangler.

Stay Wild!

Euer
Peter Merkel