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03.09.2019

Karpfen zum Greifen nah!

Die ufernahe Karpfenangelei, die vor allem in der warmen Jahreszeit bestens funktioniert, ist für mich angeltechnisch wahnsinnig interessant. Bei schwankenden Temperaturen im späten Frühjahr ist sie gelegentlich noch eine Herausforderung – da sollte man schon etwas experimentierfreudig sein. Bei strahlendem Sonnenschein und warmen Wetter hingegen hat man ein leichtes Spiel! Wenn die Sonne erst mit aller Macht scheint, wärmen sich die flachen Gewässerabschnitte schnell auf. Das mache ich mir zunutze und bin im Eiltempo an meinem Gewässer. Ich bevorzuge eher flache Teiche oder Flüsse, um auf Karpfen, Schleie und Co. zu angeln. Die Karpfen sind oft zum Greifen nah und dann kann es schon mal in Ufernähe an Büschen oder überhängenden Bäumen einen „flachen Kracher“ geben. Hier lassen sich häufig gute Fische erahnen.

Alles Wissen allein genügt nicht, die richtige Angelrute für den gewünschten Zielfisch ist das A&O. Für das ufernahe Fischen besitzen für mich die Kopfruten aus der Browning Xitan Range die besten Eigenschaften. Ein tolles Allroundmodel ist die Xitan Z6-2. Diese Kopfrute meistert zahlreiche Angelvarianten souverän, wie zum Beispiel das feine Fischen auf kleine Weißfische am Kanal. Aber sie ist eben auch die richtige Wahl für das gezielte Angeln auf Karpfen. Mit dieser Kopfrute kann ich dafür an meinem Wunschgewässer, einem flachen Teich, wunderbar eine feine, leichte und somit für die Fische unauffällige Montage verwenden. In diesem Fall habe ich eine hauchzarte 0,5g Pose an eine 0,18 Millimeter dicke Hauptschnur geknüpft, um beim Drill größerer Fische genügend Reserven zu haben. Die bisherige Auswahl des Angelsetups lässt erahnen, dass ich eher heiß bin auf einen prall gefütterten Karpfen als auf kleine Rotaugen. Ich verwende deshalb auch den starken „Beast“-Haken aus der Browning-Sphere-Serie an einem 0,15 Millimeter Vorfach.

Eine der wichtigsten Aufgaben bei dieser Herausforderung hat das im Kopfruten-Kit eingebaute Microbore-Gummi (Browning). Es muss die Fluchten und Kopfschläge der großen Fische gut parieren, um die fehlende Rollenbremse zu ersetzen. Mein eingesetzter Hohlgummi hat eine Stärke von 2,3 Millimeter und ist für kraftvolle Karpfenfluchten prima geeignet. Wenn ein Uferangler wie ich in der Nähe von Hindernissen fischt, wird er so manches Mal merken, dass es beim Drill hoch her geht. In vielen Fällen ist es sehr spannend und es entwickelt sich ein harter Drill.

Das Füttern erledige ich sehr dezent und vorsichtig, da ich nicht weiß, wie sich die Fische am Angeltag verhalten. Es gilt, was einmal im Wasser gelandet ist, kann ich nicht mehr herausholen! Ein nachträgliches leises Füttern ist jederzeit möglich und schnell erledigt. Da ich passend zu meiner Kopfrute ein Cupping-Kit habe, verwende ich natürlich für eine ruhige und sehr genaue Fütterung den Pole-Cup. Das Futter wähle ich angemessen zu meinem Zielfisch, dem Karpfen, aus. In diesem Fall habe ich feines Browning „Champions Green Mussel“-Methodfutter und dazu noch etwas Mais gefüttert. Maden oder auch normales Stippfutter will ich absichtlich nicht einsetzen, um nicht viele kleine Rotaugen an den Platz zu locken. Wenn ein Schwarm Rotaugen dann doch den Futterplatz ausgekundschaftet hat, kann es ziemlich nervig werden, wenn man es auf die „dicken Halbmonde“ abgesehen hat! Der Trubel am Futterplatz kann eine Scheuchwirkung auf größere Fische haben. Als Hakenköder verwende ich somit auch meist größere Happen, wie Mais und Pellets, um die kleinen Weißfische möglichst zu umgehen.

Dank meiner Karpfennase witterte ich für diesen Angeltag die richtige Strategie und wurde mit heißen Drillphasen, vielen Aktionen und mehreren schönen Karpfen belohnt. Ist es nicht wunderbar, dass diese „Großmäuler“ einem so viel Spaß bereiten können?

Ein dickes Petri wünscht Euch Euer

Martin Siwon
Browning Germany