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22.01.2018

Altjahresfischen 2017

Zum Jahresende traf ich mich mit meinem Teamkollegen und Tandempartner Heinz Kerschbaumer an der schönen Donau zum Feederangeln, um mit ihm die letzten Fischerstunden 2017 ausklingen zu lassen. Neugierig waren wir, was wir im alten Jahr wohl noch erwarten würden? Ein dickes Petri? Vertrauen ist gut, dennoch wählten wir eine eher defensive Taktik. Unsere allererste Wahl fiel auf Vorfächer der Stärke 0,11 Millimeter und 0,13 Millimeter, der neuartigen und taufrischen Fluoro Carbon Hook Line.
Am Vorabend wurden von uns Haken in der Größe 14 bis 18 vorbereitet. Dabei verwendete ich die Hooklink Box von Zebco (siehe Foto), um die Vorfächer auf Spulen aufzubewahren. Dass überaus positive an dieser Methode ist, dass es zu keinen Knicken in den Vorfächern kommen kann, da man das Vorfach einfach sauber abrollen kann. Genial!
Kurz nach Sonnenaufgang trafen wir uns dann am Gewässer. Die erste Klippe, die wir überwinden mussten, war die Frage nach dem richtigen Futter. Wir entschieden uns auf einen Teil Browning M7 und einen Teil Browning Red Roach. Die Entscheidung fiel uns nicht schwer, da diese beiden Futtersorten unser absolutes Vertrauen genießen, da wir die Futterserie schon seit Jahren mit Erfolg einsetzen und wir wissen mittlerweile, wie das Futter reagiert und arbeitet. M7 ist eigentlich unser Basisfutter für viele Mischungen, denn seine Klebekraft ist durch die Wassermenge sehr leicht steuerbar. Der zweite Kandidat, Red Roach, wird von uns verwendet, um Aktivität ins Futter zu bringen.
Unser Geräte-Setup bestand aus der Sphere Medium Feederrute in 3,60 Meter mit 80 Gramm Wurfgewicht bzw. Heinz fischte die Version in 3,90 Meter und 80 Gramm Wurfgewicht. Die Rolle war bei uns beiden die Black Viper MK FD mit einer 0,10 Millimeter geflochtener Hauptschnur und 10 Meter monofiler 0,30 Millimeter Schlagschnur. Heinz wählte eine Schlaufenmontage, wobei ich auf eine freilaufende Seitenarm-Montage setzte.
Bei drei Grad Wassertemperatur stellte sich die nächste Frage, auf welcher Distanz wollten wir angeln? Die goldrichtige Lösung lag schnell auf der Hand, denn wir fanden eine Kante, die von vier auf fünf Metern abfiel, hier erhofften wir eine baldige Kontaktaufnahme zu den Fischen. Sehr defensiv setzten wir absichtlich keine Anfangsfütterung aus einigen Körben ein, sondern montierten sofort ein Vorfach und begannen die Session mit einigen Pinkies im Korb, sowie drei Pinkies am Haken. Nach dem dritten Wurf war es dann schon geschehen: Die ersten Silvesterraketen hatten angebissen! Nach kurzem Drill am 0,11 Millimeter Vorfach konnten wir sie sicher landen. Voller Freude betrachteten wir gegenseitig die einen Kilo schweren Brassen und setzen sie anschließend wieder schonend ins Gewässer zurück. Knaller, scherzten wir und waren in allerbester Stimmung.
Worauf warten wir noch, es ging weiter! Nun legte Heinz vor und präsentierte mir einen weiteren Fisch. Ich hatte leider einen Fisch im Drill verloren. So ging es mit uns beiden hin und her und wir konnten einen schönen Rhythmus aus Wurf, Drill und Landung erarbeiten. Nach gut zwei Stunden lachte Heinz zu mir herüber und bemerkte nebenbei, dass seine Anzahl an gelandeten Fischen sich mittlerweile im zweistelligen Bereich angesammelt hatte. Allesamt schöne Brassen bis 1,5 Kilo. Hier gingen die Raketen also richtig ab, damit hatten wir natürlich nicht gerechnet.

Sogar Doppeldrills waren mit dabei. Von nur zwei Grad Lufttemperatur merkten wir schon lange nichts mehr, bei uns war Partystimmung angesagt. Köderwechsel und immer mehr Lebendköder im Korb waren der Schlüssel zum Erfolg. Vier Pinkies oder zwei Maden, auch mal einen ganzen Mistwurm am 16er Haken, wurden sauber von den Brassen verspeist und es brachte einfach nur Spaß. Natürlich war kein 0,11 Millimeter Vorfach mehr notwendig, sodass wir zum Ende der Session schon auf 0,15 Millimeter Fluoro Carbon gewechselt hatten, um einfach mehr Sicherheit im Drill zu bekommen.
Unser Resultat war, dass trotz der deutlichen und oft gewaltigen Bisse, die Fische sehr weit vorne und oft nur knapp gehakt waren. Doch mit den Sphere-Ruten, die für diese Angelei geradezu prädestiniert sind, konnten wir den Fischverlust fast gegen Null halten. Mit Top-Angelgerät zu fischen und dabei seinen eigenen Rhythmus zu finden, keine Probleme zu haben und die ersehnten Fische zu landen, macht einfach nur große Freude.
Heinz gegenüber musste ich mich allerding geschlagen geben. Mit vier Fischen Vorsprung beendeten wir einen kalten aber schönen und fischreichen Wintertag noch im alten Jahr. Für uns konnte die Silvester-Party jetzt richtig losgehen. Unsere Taktik hatte gezündet und wir hatten schon vorher die Knaller an der Angel.
Auf diesem Wege wünsche ich allen einen harmonischen Jahresausklang, Glück und Erfolg für 2018 und natürlich immer ein kräftiges Petri Heil.

Euer
Jürgen Fröschl
Browning Team Austria