Sie befinden sich hier:

07.10.2014

Am Riba Roja in Spanien 2014 der absolute Wahnsinn!

Der Sommer in Deutschland geht langsam zu Ende und die Herbstzeit steht vor der Tür. Zeit für mich die Sachen zu packen und gemeinsam mit Freunden an den spanischen Rio Ebro aufzubrechen. Dort sind die Temperaturen um diese Jahreszeit immer noch im sommerlichen Bereich und die Fische auf Beutezug.

Mit einigen neuen Produkten aus der Black Cat Range aus dem Hause Zebco ging es am 10.09.2014 Richtung Süden. Die Fahrt war anstrengend, aber ist gut verlaufen und nach 15 Stunden Anreise waren wir am Ziel: dem Welscamp bei Andrees Angelreisen in Riba Roja. Die Männer vom Camp erwarteten uns schon mit einer Tasse Kaffee und wir blickten erwartungsvoll auf das Wasser des Stausees.

Unser Angelabenteuer startete jedoch erst am nächsten Tag, da die lange Fahrt uns noch in den Knochen steckte und so hatte ich genug Zeit, um unser Takle startklar zu machen. In Spanien verwende ich fast nur die Black Cat Godzilla in 2,80 m Länge. Diese Rute hat genügen Power, um auf große Distanzen Abspannen zu können, den Anschlag vernünftig durchzubringen und immer genügend Rückrad im Drill mit den Urianen. Im Stausee stehen sehr viele alte Bäume unter Wasser und ich habe schon so manchen Kampf verloren, weil ich nicht genügend Druck machen konnte. Dazu habe ich natürlich meine Lieblingsrute, die Black Cat Freestyle in 3,00 m mit im Gepäck. Mit dieser Rute bin ich in der Lage, allen Situationen zu begegnen. Ausgerüstet sind meine Ruten mit der Stationärrolle Black Cat Extreme FD, ebenfalls aus dem Hause Zebco. Bei meinen Schnüren greife ich auf eher dickere Durchmesser zurück. Diese sollten gleichzeitig eine hohe Abriebfestigkeit besitzen, um bei Kontakt mit Holz oder Felsen nicht gleich einen Schnurbruch zu verursachen. Mit im Gepäck habe ich unsere neuen Bissanzeiger, das neue Vorfachmaterial Weedy Leader und die neuen Drillinge Treble Hook Curved. Alles im neuen Katalog 2015 zu finden.

Am nächsten Morgen mache ich mich mit Kumpel Kai auf den Weg zu unserem ersten Angelplatz im Riba Roja Stausee. Die Kulisse hier ist sehr beeindruckend und nach kurzer Fahrt mit dem Boot sind wir schon beim Aufbau unserer Ruten. Schnell sind vier Bojensysteme gesetzt und wir bringen die ersten Köder aus.

Der erste Biss kam dann am Abend als die Dämmerung einsetzte. Ein schöner Wels mit einer Länge von rund 1,40 m konnte gelandet werden. „Petri“ sagte ich zu Kai, „Wir sind auf Kurs.“ In dieser Nacht hatten wir noch einen weiteren Biss, der sich aber als Fehlbiss herausstellte. Der nächste Tag brachte schon am frühen Morgen die Sonne hervor und mit Tageshöchstwerten um die 38 Grad Celsius war uns nicht gerade kalt am Wasser. Um Punkt 12 Uhr mittags der nächste Biss und die Godzilla neigt sich nach vorne. Der Anschlag passt und wir starten sofort mit dem Boot Richtung Boje, weg vom Ufer, weg vom Holz. In diesem Moment kam mein Teamkollege Benjamin Gründer den See herunter gefahren und griff sofort zur Kamera, um den Drill und die Landung unseres Fisches festzuhalten. Nochmals einen Dank an dieser Stelle an Benni für die tollen Fotos. Die Godzilla wurde zum Halbkreis gebogen und ich wusste, dass wir einen guten Wels an der Angel hatten . Die ersten Luftblasen stiegen im klaren Wasser auf und ich überlegte. ob wir nicht doch eher einen Taucher am Haken haben? Der Drill dauerte ca. 10 Minuten, da kam der Riese an die Oberfläche. Ich hatte alle Hände voll zu tun bei der Landung, weil der Drilling mittig im Fischmaul saß und ich nicht richtig zupacken konnte. Endlich gelang es uns und der Fisch lag im Boot. Das Maßband heraus und die Länge stand fest! 2,24 m! Die Freude war riesengroß, welch ein Blitzstart!

Den Fisch versorgt und fotografiert ging es auf Köderfischfang. Jetzt waren die Barsche unser Ziel. Am Schilf oder an den Krautfeldern sind diese Stachelritter zu finden und wir hatten echt Spaß, tagsüber auch andere Fischarten zu überlisten.

In dieser Woche hatten wir noch vier oder fünf weitere Waller. Mir fiel auf, dass das Beißverhalten der Fische eher vorsichtig und zurückhaltend war. Aus diesem Grund habe ich unsere Montagen etwas dezenter konstruiert und mich für Hakengrößen 1/0 und 2/0 entschieden. Zwischendurch gab es immer wieder sehr heftige Gewitter in der Nacht, was bestimmt auch mit dem Fressverhalten der Waller zu tun gehabt hat.

Die erste Woche ging schnell ins Land und Kai musste zurück nach Deutschland. Ich brachte ihn zum Flughafen und überlegte mir für die zweite Woche eine neue Strategie. Auf der Fahrt ins Camp hatte ich genügend Zeit, mir darüber Gedanken zu machen. Stefan und Benni von Black Cat Guiding fischten zur selben Zeit im See, aber auch unterhalb der Staumauer im Fluss. Eine Woche im See hatte ich hinter mir, also wollte ich jetzt auch noch eine Woche runter an den Fluss. Dort konnte ich andere Techniken anwenden und ausprobieren. Mein Takle ins Auto, Proviant geladen und ran an den Bach! Unterhalb der Staumauer traf ich auf Benni, der dort mit seinen Gästen saß. Nach einem guten Gespräch zwischen zwei Teamanglern entschloss ich mich, mich etwas unterhalb von Benni zu platzieren. Er hatte ein Boot am Platz und im Notfall kann ich auf ihn zählen, wenn ich einen starken Fisch am Band habe. Die erste Nacht fischte ich mit Boje, genau wie oben am See. Das Problem am Fluss war, die Unmengen an Kraut die hier den Fluss hinab geschwommen kamen. Ständig verfing sich das Zeug in unseren Schnüren oder den Vorfächern, also direkt am Köderfisch. Hängt der Haken erstmal voll damit, ist dir Rute tot. Ich bekam keinen Biss in der ersten Nacht. Auch Benni und Stefan hatten mit diesem Problem zu kämpfen. Tagsüber versuchten wir unseren Köderfischvorrat aufzufüllen, indem wir direkt an der Staumauer mit Gummifischen den Barschen nachstellten. Eine Riesengaudi und ein guter Zeitvertreib, wie sich herausstellte. Auch nutzten wir die Zeit über unsere Techniken und unsere Produkte zu sprechen. Hier sind wir immer am Ball, um für euch gutes Angelgerät zu entwickeln.

In den Krautfeldern kam bei mir nun das neue Weedy Leader zum Einsatz. Dieses Vorfach ist von einem normalen Krautbüschel nicht zu unterscheiden und die Fische belegten es mir mit den unzähligen Bissen in den darauf folgenden Tagen.

In den letzten beiden Angeltagen bin ich dann von den Bojensystemen abgerückt, weil ich das viele Kraut nicht mehr länger von meinen Schnüren abmachen wollte. Jetzt war die U-Pose an der Reihe. Umgelenkt mit zwei Steinen wollte ich mir das Kraut vom Halse schaffen. Zwei Tage Dauerregen machten das Fischen nicht gerade einfacher. Am vorletzten Angeltag in der zweiten Nachthälfte bekam ich dann einen guten Biss auf der Black Cat Freestyle Rute mit U-Posensystem. Ich hatte alle Mühe, die Rute aus dem Rutenhalter zu bekommen und merkte schnell, dass sich ein guter Fisch den Köder geschnappt hat. Mein Anschlag saß und ich rief nach Benni mit dem Boot!
Sofort war Benni zur Stelle und nahm mich am Ufer mit dem Boot auf. Wir fuhren raus in Richtung Flussmitte, um dem Fisch die Deckungsmöglichkeit „Ufer“ zu entziehen. Die Freestyle wurde krumm und die Black Cat Extreme FD gab dem Fisch die geforderte Schnur frei. Ein guter starker Fisch zeigte mir jetzt, wo es lang geht! Tief und stur am Grund ging es nun lang, er machte keine Anzeichen von Hektik oder Müdigkeit im Drill. Was eine Power! Immer wieder zog der Wels uns samt Boot in Richtung Ufer und Benni musste mehrfach den Rückwärtsgang einlegen, um uns auf der Flussmitte zu halten. Nach 15 Minuten hartem Drill kam der Fisch an die Oberfläche. Ein großes Maul und ein starker Kopf schauten uns an. Zwei Meter Plus sagte ich zu Benni, als der beherzt ins Maul griff, um den Fisch zu landen. Petri!

Wir freuten uns über den Fisch und um die umgesetzte Taktik. Das Maßband zeigte uns die wahre Länge des Fisches an. 2,25 Meter, Wahnsinnsteil!

Zurück am Ufer und den Fisch versorgt, lag ich noch einige Zeit mit breitem Grinsen im Gesicht auf meiner Liege und sah in den Nachthimmel. ‚Alles richtig gemacht’ dachte ich …

Die zweite Woche in Spanien hat mir wieder viele Dinge und Situationen bei der Welsangelei aufgezeigt. Ich habe mir Gedanken über Verbesserungen an unseren Produkten gemacht, neue Taktiken versucht, mir Notizen gemacht.
Das Beste war aber die Zeit, die ich mit guten Freunden am Wasser verbracht habe, die genau so wie ich, der Leidenschaft Welsangeln nachgehen.
Ich wünsche euch eine gute Zeit am Wasser, den Spaß an der Sache immer im Vordergrund!

An dieser Stelle noch mal meinen Dank an Benni meinen Teamkollegen, ohne den ich diesen Fisch nicht hätte landen können.

Best way to catch, Black Cat
Powered by Zebco Europe!

Viele Grüße vom Wasser
Ingo Kuprian