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22.11.2014

Flink auf Pink!

Trübes Wasser, Sonnenschein und eine leichte Brise Wind. Dieses schöne Novemberwetter an der Hunte bei Wildeshausen sollte die Zutat des außergewöhnlichen Angeltages sein. Mein Vorhaben des Tages war dem Zander gewidmet. Doch was mir beim Zander-Jiggen an den Haken gegangen war, brachte in dem Moment meinen Adrenalinspiegel zum überlaufen!

Nach etlichen Würfen mit favorisierten Ködern, die mir vertraut waren, musste ein anderer her. Zuerst wechselte ich auf den „Freddy Shad“ in der Farbe „Zulu“. Nach dem ersten Wurf gab es einen kräftigen „Tock“! Jedoch hing der Fisch nicht. Schnell wechselte ich die Farbe desselben Shads auf „Pink Lady“, sodass der Fisch keinen Verdacht schöpfen konnte. Ich warf dieselbe Stelle noch einmal an. Nach dem ersten Anlupfen des Köders machte es erneut „Tock“. Der Fisch hing! Nach einem kurzen und unspektakulärem Drill kam im Licht der November-Sonne ein schöner Zander an die Oberfläche. Der Anfang war gemacht.

Der „Freddy Shad“ kristallisierte sich als richtige Entscheidung heraus, denn wenig später hing auch schon der nächste Fisch am Haken. Ein kleiner Hecht konnte den Reizen des pinken Köders nicht widerstehen. „Das kann doch noch nicht alles gewesen sein?“ dachte ich mir. Ich sah auf mein Handy, öffnete eine Wetterapp und guckte, wann die Sonne wohl untergehen würde. Die Sonne stand tief. Eine halbe Stunde blieb mir, bis es dunkel wurde.

Ich musste mir noch einen Platz suchen, an dem ich im Dunkeln unfallfrei angeln konnte. Ich ging ein kleines Stück bis ich an eine Stelle kam, an der ich mir wenigstens noch einen Zander erhoffte. Ich wagte den ersten Wurf. In meinen Gedanken ging ich immer wieder meine Führungsweise des Köders durch. „Einmal anheben, zwei Kurbelumdrehungen.“

Plötzlich stieg kurz vor meinen Füßen ein Fisch ein, knallhart und ruppig! Ich dachte: „Jetzt ist ein guter Zander eingestiegen." Doch nach kurzer Zeit wunderte ich mich, warum der Fisch so heftige Fluchten machte. Für Zander schon sehr untypisch und die Kopfstöße fehlten auch. Als der Fisch nach etwa fünf Minuten das erste Mal an die Oberfläche kam, traute ich meinen Augen nicht! Ein Monster von Meerforelle hat sich den insgesamt 18cm langen Köder geschnappt. Kurze Zeit später war der Fisch nach mehreren starken Fluchten zur Landung bereit. Ein schneller Griff und die Forelle konnte ich schonend mit der Hand landen.

Eine so große und kräftige Meerforelle hattee ich noch nie gesehen. Da ich alleine war und keine Kamera griffbereit hatte, fragte ich eine zufällig vorbeikommende Passantin, ob sie ein Foto machen würde. Die Frau war sprachlos. Einen so schönen Fisch habe sie noch nie „Live“ gesehen. Sie machte ein paar Fotos von der Forelle und mir. Dann wurde sie schnell in ihr nasses Element entlassen, da die Meerforelle ab dem 15.10. Schonzeit hat. Außerdem ist es viel zu schade einen solchen Fisch zu töten.

Nach diesem Fang machte ich keinen einzigen Wurf mehr. Viel mehr als solch ein Fisch war einfach nicht drin. Die nasse Kälte machte mir ebenfalls zu schaffen und so beschloss ich, auf direktem Wege in den Wildeshauser Angelladen zu gehen und über diesen Fang Bericht zu erstatten.

Janis Brandt