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27.02.2012

Spanische Welse im Spätwinter

In Spanien ist der Frühling noch lange nicht da, Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt (-8 Grad)  in der Nacht und am Tag Temperaturen um die 5 Grad. Alles andere als gute Bedingungen für unseren Zielfisch - den Waller. Jedoch stand der Termin unserer Frühjahr-Tour vom 18-25.2. Der Name "Frühjahrtour" bekam eine ganz andere Bedeutung, da die Temperaturen nichts mit einem Frühling gemeinsam hatte. Die Wassertemperatur lag am Anfang der Tour bei 4,8 Grad und stieg zum Ende der Tour auf gerade einmal auf 6,7 Grad an. Absolut schwierige Bedingungen, da die Fressphasen sehr, sehr kurz sind.  Man merkte schnell, dass die Waller sehr wenig Strecke machten und fast regungslos auf der Stelle standen, um auf leichte Beute zu warten. Da mussten die Montagen punktgenau an den Winterplätzen liegen. Da endscheiden manchmal ein paar Meter über Erfolg oder Misserfolg. Wir mussten die ersten zwei Tage sehr viel probieren und haben ständig unsere Montagen verfeinert so wie die Plätze gewechselt. Danach ging unser Plan auf und wir bekamen die ersten Bisse sowie Fehlbisse. Die Waller bissen sehr vorsichtig, manchmal ging die Rutenspitze nicht einmal nach vorne. Man sah die Bisse meistens nur am Ausleger des Bojenfestsystems. Nur die kleinste Bewegung des Auslegers wurde direkt mit einem Anschlag quittiert. Das Bojenfestsystem fischen wir hier am Stausee Riba Roja schon seit Jahren, da im See immer noch die Olivenplantagen sowie steil abfallenden Kannten mit rassiermesserscharfen Muscheln sind. Mit dem Festsystem umgeht man somit, dass die Schnur über eine Kante scheuert oder in einem Baum fällt. Man kann somit gerade im Frühjahr oder auch im Winter weit hinter den Holzreihen fischen, ohne einen Fischverlust zu riskieren. Und genau da standen die Waller regungslos in den Holzreihen. Wir konnten in der Nacht bei -8 Grad unseren größten Waller der Tour überlisten. Ein knallharter Fight, der Andy alles abverlangte, jedoch ihn als Sieger sah. Ein Winterbolle mit 2,41m, der richtig gut im Futter war – ein Traumfisch. Weitere Fische folgten in der Abenddämmerung bei klirrender Kälte. Für alle Tourteilnehmer war es eine unvergessliche und harte Woche zu gleich. Eine schwierige Fischerei, wo man sich täglich neu der Situation stellen und anpassen musste, um erfolgreich zu bleiben.

Tight Lines

Gruß Christian Höing