Sie befinden sich hier:

11.03.2021

Black Viper Compact: Verlässliche Feedermaschine

Bei einem Feederwettbewerb in Ybbs an der schönen blauen Donau nutze ich die Gelegenheit, um die Black Viper Compact einem Härtetest zu unterziehen. Wir werden sehen, was diese Feedermaschine kann und ob sie sich für eine „führende Rolle“ eignet.

Endlich Feierabend! Den ganzen Donnerstag über freue ich mich schon auf das bevorstehende Angelevent in Ybbs an der Donau. Ein Schwarm schillernder Fische schwimmt in meinen Träumen vor mir. Sind es schon die legendären Donaubrassen und Barben? Egal, unsere Feedertruppe ist voller Vorfreude und wartet zugleich ungeduldig auf das gemeinsame Treffen. Bereits am Vorabend haben wir das Auto gepackt. Eine intensive Vorbereitung ist das A und O und so kontaktieren wir erst einmal unsere Freunde des Browning Teams in Österreich. Wir informieren uns über die Bedingungen, denn der Abschnitt der Donau bei Ybbs ist uns gänzlich unbekannt. Prompt erhalten wir Informationen darüber, dass der Fluss auf der Strecke teilweise mehrere hundert Meter breit und insgesamt ein sehr stark strömendes Gewässer ist. Kleinfisch ist bis 20 Meter Entfernung zum Ufer zu erwarten, Brassen im mittleren Bereich und auf Barben dürfen wir ab zirka 80 Meter hoffen.

Aufgrund dieser Informationen heißt es, sich auf alle Angelentfernungen einzustellen. Die kurze Spur bis 20 Meter kann mit einer leichten Rute und Körben bis 40 Gramm beangelt werden. Die mittlere Spur dagegen liegt mit 60 bis 70 Metern schon in sehr stark strömenden Bereichen und ist damit alles andere als eine „ruhige Ecke“. Um Körbe am Grund fest liegend präsentieren zu können, werden hier Korbgewichte mit Kralle um 120 Gramm zwingend notwendig. In noch größerer Entfernung dürfen es dann auch 140 Gramm aufwärts sein – wohlgemerkt mit Kralle!

Die offizielle Angelzeit beträgt sechs Stunden. Vermutlich werde ich mit schwerem Gerät in der Strömung angeln müssen. Wenn ich meinem Gerät blind vertrauen kann, dann weiß ich, dass ich ihm unter diesen widrigen Bedingungen alles abverlangen darf. Auch für mich sind das extrem wichtige Herausforderungen. Denn meine Leistung besteht darin, konstant und möglichst ermüdungsfrei den vollen Futterkorb stundenlang präzise auf den Platz zu schleudern. Egal, ob bei Sonnenschein und Ententeich, oder bei Regen und Sturm.

Die Ruten- und Rollenwahl muss strategisch passen. Ich entscheide mich für die Black Viper Compact 855 Rolle an der Sphere Feeder Rute in 4,20 Meter Länge mit 145 Gramm Wurfgewicht, damit ich die weiten Distanzen gut abdecken kann. Das superleichte 430 Gramm Eigengewicht der Black Viper Rolle sichert mir ermüdungsfreies Fischen. Dem Spulenkopf der Longcast-Rolle verpasse ich als Füllung eine Unterschnur. Anschließend bespule ich sie bis zum Rand bündig mit 150 Meter Quantum Smoke Braid mit einem Durchmesser von 0,099 Millimetern. Ein zehn Meter langes Stück Browning Cenex Feeder Mono von 0,30 Millimeter wird als Schlagschnur davor geknotet.

Die besonders große und flache Spule der Black Viper Compact 855 besitzt zwei schnurschonende Spulenclips mit breiten Aussparungen. Um den Angelplatz präzise ausloten zu können, klippe ich sechs verschiedene Weiten. Die unterschiedlichen Entfernungen teile ich auf die beiden Clips auf und minimiere so die Gefahr, dass die Schnur unerwünscht herausspringt und die abgemessenen Distanzen verloren gehen.

Der erste Tag beginnt, mein Los fällt auf C63: Der Platz befindet sich in einem eher fischarmen Bereich genau in der Mitte der Angelstrecke. Ich lote die unterschiedlichsten Bahnen. Meine Platzwahl fällt schließlich auf 63 Meter. Der Boden besteht aus Sand und Kies. Leider sind die Bedingungen ziemlich übel. Starker Regen der Vortage hat sehr viel Sediment in die Donau gespült. Das graue Wasser lässt den Fischen kaum Sauerstoff zum Atmen und hat ihnen – wie wir Angler sagen – das Maul zugenagelt! Die Hoffnung auf einen Anbiss schwindet von Minute zu Minute.

Mein Futter besteht zu je einem Teil aus Browning Champions Feeder Big Bream und Browning Champions Choice Big Fisch. Stunde um Stunde fliegt der Korb, teils zusätzlich prall gefüllt mit Würmern, Castern, geklebten oder toten Maden, auf meinen Futterplatz. Bei jedem Einholen des Futterkorbes zeigt sich, wie sauber die Rolle arbeitet. Das Spulenhubsystem wickelt die Schnur millimetergenau auf den großen Spulenkopf. Der Schnureinzug von 88 Zentimetern pro Kurbelumdrehung ermöglicht das Einholen in kurzer Zeit.

Da ich leider auch nach zwei Stunden noch immer keinen einzigen Biss habe, entschließe ich mich zum Wechsel der Spur. Der Zweite von mir zu Beginn ausgelotete Platz befindet sich auf 21 Meter. Doch auch hier: keine einzige Aktion innerhalb der nächsten Stunde. In Ordnung, also bleibt nur noch die letzte Option, ich ziehe die Distanzkarte! Ich hatte mir bei 85 Metern einen weiteren sauberen Grund ausgelotet. Innerhalb der nächsten drei Stunden gelingt es mir immerhin, auf diesem Platz zwei kleine Brassen zu überlisten. Ich kann das schlimmste abwenden – wenigsten gehe ich „mit Fisch“ in die Mannschaftswertung!

Der zweite Tage beginnt: Heute hat es die Losfee mehr als gut mit mir gemeint: Platz A1. Das Wasser ist allerdings noch immer extrem trüb und es herrscht ein starker Seitenwind. Nach dem wiederholt intensiven Loten verschiedener Entfernungen entscheide ich mich für eine Distanz von 54 Metern. Deutlich kürzer als meine Nachbarn. Aber der Grund macht hier einen guten Eindruck und ich verlasse mich auf mein Bauchgefühl. Stunden vergehen und bis auf ein paar kleine Plötzen werden überall kaum Fische gefangen. Auch die hier sonst immer aktiven Barben gehen keinem Angler an den Haken.

Endlich! Nach endlosen Stunden findet das Angeln für mich einen Höhepunkt. Ein riesiger Donau-Brassen über der Fünf-Pfund-Marke hat meinen Futterplatz erspäht. Sofort wird die Rutenspitze nach unten gerissen – ich hebe die Rute... der Fisch sitzt! Langsam und extrem vorsichtig beginne ich nun mit dem Drill. Der Druck auf Schnur und Rolle wird stärker. Ich bin begeistert, wie die Black Viper Compact 855 ihre Hausaufgaben absolviert. Selbst unter starkem Druck des kämpfenden Fisches lässt sie sich problemlos leichtgängig kurbeln. Die fein justierbare Frontbremse verhindert das Ausschlitzen des kampfstarken Groß-Brassens in der extremen Strömung.

Am Ende des zweiten Tages hab ich aufgeholt und mit drei kleinen Plötzen und dem einen großen Brassen hat es tatsächlich zum Sektorensieg gereicht. Dann noch das Glück, dass ausgerechnet im Drill die Jungs aus dem Browning Team Österreich kamen und ein kleines Video drehten und richtig gute Fotos machten. Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung belegte unsere Truppe von zirka 30 Teams einen ausgezeichneten sechsten Platz.

Aber wie sagt man so schön: „Nach dem Angeln ist vor dem Angeln.“ Und so werde ich mit dem Vorsatz „Never change a winning team“ auch 2021 Ybbs an der schönen Donau mit exakt der gleichen Ruten-Rollen-Kombination einen Besuch abstatten. Dies gilt vor allem auch für die Black Viper Compact – denn sie hat eine hervorragende „Rolle“ gespielt.

Eure
Pamela Franke, Browning Deutschland