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19.02.2021

Winterkarpfen: Fangen bei Frost!

Wenn der Winter seine Zähne zeigt, fragen sich Angler oft, ob es überhaupt sinnvoll ist, in der Kälte auf Karpfen zu fischen und sich auf den Weg an ein Angelgewässer zu machen? Toby Beeloo kennt die Antwort, denn selbst bei gefrierschrankartigen Bedingungen hält den eingefleischten Karpfenangler nichts davon ab, mit ein paar fängigen Tipps kapitale Exemplare auf ihre eiskalten Schuppen zu legen. 

Tipp 1: Angelplatz mit Anspruch

Im Winter ist es wichtiger denn je, den richtigen Angelplatz ausfindig zu machen. Die Fische sind in dieser Jahreszeit weniger aktiv und verweilen länger an einem Ort. Einen wichtigen Faktor solltet Ihr berücksichtigen: Der Karpfen liebt die Stille und sucht gern nach einer „Oase der Ruhe“. Hat er sie gefunden, kann er hier ungestört seinen Winter verbringen. Um so einem Hot Spot auf die Fährte zu kommen, empfiehlt sich das Ausloten mit der Rute oder mit einem Boot mittels Echolot. Ausgemachte abfallende Kanten oder Rinnen wären ein willkommenes Geschenk. Einen besseren Ort für eine Wintersession kann es nicht geben. Nur: Im Idealfall nicht am Tag der Session loten, um die Karpfen nicht unnötig zu stören!

Tipp 2: Ein Platz an der Sonne

Zu einem bilderbuchartigen Wintertag gehört auch Sonnenschein. Auch die kaltblütigen Karpfen lieben die Sonne. Die wärmenden Strahlen beeinflussen das Fressverhalten des Karpfens. Um dies in einen Vorteil umzuwandeln, können Sie beispielsweise an Stellen fischen, an denen die Sonne am längsten scheint und dort für eine leichte Erwärmung des Wassers sorgt. 

Tipp 3: Mit Augenmaß füttern

Da die Fische nicht sonderlich aktiv sind und nur kurze Fressperioden haben, ist es wichtig daran zu denken, dass Sie die Fische nicht „füttern“ sondern „fangen“ möchten. Nehmen Sie maximal eine Handvoll Boilies, Mais oder Pellets, um den Zielfisch an den Futterplatz zu locken. Die Menge hängt jedoch auch vom Wasser ab. In kleineren Gewässern mit einem guten Karpfenbestand kann es sich sehr wohl auszahlen, einen Futterplatz mit mehr Freigaben aufzubauen. Verlieren Sie diesen gedanklichen Ansatz nicht aus den Augen.

Tip 4: Toby’s Winterköder

Ich bin ein großer Befürworter der Anpassung des Hakenköders an das, was gefüttert wurde, damit er im Futterteppich unverdächtig liegt. Doch gerade im Winter kann es auch sehr effektiv sein, Pop-Up-Köder zu verwenden, die sich vom Boden abheben. Damit hängt der schwebende Leckerbissen oft den traditionellen Köder ab und gewinnt im Winter die Oberhand bei den Karpfen. 

Tipp 5: Aggressive Rigs 

Wenn man die Verwendung von Rigs in Betracht zieht, gibt es natürlich viele verschiedene, abhängig vom gewählten Ansatz: Bodenköder, langsam sinkende Köder oder Pop-Up-Boilies. Im Winter muss die Montage einen ultra-schnellen Selbsthakeffekt sicherstellen. Da die Karpfen viel schwerfälliger als im Frühling oder Sommer sind, ist es wichtig, dass sich der Haken im Rüsselmaul so einfach wie möglich dreht und der Fisch augenblicklich gehakt wird.

Kurzgesagt: Mit dem richtigen Ansatz können Karpfen auch bei kalten Temperaturen überlistet werden. Und so wurde auch für mich in diesem Jahr bereits ein Wintermärchen wahr.

Gefroren, aber auch gefangen!

Euer
Toby Beeloo, Team Radical