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02.11.2020

Herbstwaller

Im Herbst 2019 war ich mit meinem Bruder Mathias in Spanien, um dort unser Glück auf einen Herbstwaller zu versuchen. Um mir dieses unvergessliche Abenteuer noch einmal in Erinnerung zu rufen, möchte ich Euch heute davon erzählen. Während wir in Deutschland temperaturtechnisch schon Richtung Gefrierpunkt steuerten, war es in Spanien tagsüber noch über 20 Grad warm. Wir fischten am Fluss Ebro und wollten mit verschiedenen Methoden versuchen, an die Welse zu gelangen.

Mit absterbenden Krautfeldern hatten wir alle Hände voll zu tun, um unsere Montagen krautfrei zu halten. Unmengen an Wasserlinsen trieben auf dem Fluss. Die ersten 20 Stunden blieb es ruhig. Aber am darauffolgenden Tag tauchte gegen 16.00 Uhr der erste Waller auf und die Attacke auf eine der Bojenmontagen kam wie ein Tsunami über uns.

Zuerst dachte ich noch, es sei ein kleiner Fisch. Er zog den 100 Gramm Schwimmer in die Tiefe und verharrte dort. Dass sich oft kleine Welse bei dieser Methode ungewollt selbst verfangen, ist nicht ungewöhnlich. Gelegentlich schaffen sie es nicht, die Reißleine zu sprengen. Als ich die Rute aufnahm, um Tuchfühlung zum Fisch herzustellen, spürte ich doch einen aggressiven Ruck. Prompt kam meine Antwort in Form eines Anschlages. 

Kontakt war da! Eindeutig, doch der Fisch schwamm zunächst zirka 100 Meter direkt auf mich zu. Ich konnte immer noch nicht ahnen, was da eigentlich am Black Cat Gripper-Haken hing. Ich stieg mit der Rute ins Boot, um dem Fisch keine Möglichkeit zu bieten, ins Unterholz zu flüchten – welches in Spanien in Hülle und Fülle am Ufer steht. Doch dann drehte der Fisch um und ich spürte sofort seine unbändige Kraft. Holla, da war was im Anzug.

In der Mitte des Flusses ging es dann richtig zur Sache: Die Black Cat Catbuster bog sich durch wie ein Regenbogen und die Rolle Black Cat Extreme 495 gab entsprechend Schnur frei. Nach zirka 15 Minuten hartem Drill konnte ich den Fisch letzten Endes glücklich in unser Boot manövrieren. Denn siehe da, der Fisch war nur ganz knapp gehakt! Der Gripper Ghost-Hook hatte ihn dennoch erwischt. Ich bin mir sicher, dass wir uns gerade wegen dieses speziellen Hakens den wählerischen und vorsichtigen Herbstwaller „krallen“ konnten. 

Das Maßband zeigte uns die wahre Größe des Fisches. Ein Riesen-Exemplar mit 2,41 Metern Länge lag vor uns. Direkt nach dem Fang machte ich zusammen mit meinem Bruder noch schnell einige Fotos am Ufer, um danach „unseren“ Herbstwaller in sein Element zu entlassen. 

Für mich steht auf der Beliebtheitsskala der Herbstangelei nach wie vor die Welsfischerei ganz weit oben. Der rabiate Riese frisst sich im Herbst noch einmal Winterfett an und liegt damit für uns aktuell auf dem Präsentierteller. Für die Welsangler eine günstige Gelegenheit zuzuschlagen. Kommt in Wallung! Viel Freude beim Herbstfischen auf Euren Traum-Waller wünscht Euch...

Euer
Ingo Kuprian, Team Black Cat