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20.01.2020

Die ganz große Nummer am Ebro!

Die ersten Tage des neuen Jahres liegen hinter uns. Noch heißt es warten, bis für uns Wallerfans die heißeste Zeit anbricht, um wieder den Flussmonstern nachstellen zu können. Auch in diesem Jahr wird es unglaubliche Erlebnisse und Szenen geben, die jeder in seiner eigenen Rolle erleben wird. Noch einmal denke ich an den letzten Sommer am Ebro zurück. Unsere Spanien-Story! Folgendes erzählt sie: 

Im Juli 2019 ging es mit meiner Lebensgefährtin und meinem Bruder an den spanischen Rio Ebro. Drei Tage Wallerangeln stand auf dem Plan. Gigantische Räuber warteten auf uns. Zunächst allerdings nur in unseren Träumen. Mittlerweile am Riba Roja Stausee angekommen, wurden wir „stürmisch“ begrüßt. Heftige Windböen peitschten vom Himmel. Hier etwa vernünftig Bojen zu setzen, war schlichtweg unmöglich. Also musste „Plan B“ her! 

Wir überlegten, mit dem Boot in den Fluss unterhalb der Staumauer zu fahren, um damit in einen windgeschützten Abschnitt zu kommen und dort aktiv zu fischen. Mission geglückt! Nun endlich konnten wir nahe der Ortschaft Flix unsere Absichten in die Tat umsetzen. Zuerst nahm ich noch die Spinnrute. Bei fast 40 Grad Gluthitze hatte der Wind jedoch schließlich etwas nachgelassen und ich stellte mir die Frage, ob sogar ein Vertikalangeln unter Umständen möglich wäre...?

Gesagt, getan! Ich bestückte die Black Cat Vertical LS mit 120 bis 220 Gramm Wurfgewicht und hing eine Stationärrolle vom Typ Battle Cat 760 dran. Als Vorfach wurde ein 100 Kilo Geflecht eingesetzt, und daran montierte ich einen Catball mit 120 Gramm Gewicht. Als Fanghaken benutzte ich den Gripper Hook in der Größe 1/0. 

Als Köder diente eine Karausche, zirka handflächengroß. Die Strömung des Flusses war ruhig. „Lass uns mal das Ufer weiter flussab erkunden“, rief ich meinem Bruder Mathias zu. Bald entdeckten wir eine Flachwasserzone mit einem Krautfeld. Durch diesen Dschungel wollten wir driften. Das Wasser war klar und die Sonne stand hoch am Himmel.

Plötzlich schrie mein Bruder! „Was ist da?“, fragte ich ihn. Mein Bruder hatte nach ein paar Metern im Krautfeld einen riesigen Wallerkopf unter einer Krautfahne entdeckt. Es war wahr! Ein kapitaler Wels stand da am Grund. Sofort versuchte ich, meinen Köder zu positionieren, um den Fisch anzulocken. Als die Karausche kurz vor dem Riesen war, gab es einen gewaltigen Biss. Der Waller saugte mit einer Affengeschwindigkeit die Montage ein. Es war unvorstellbar, was sich da vor unseren Augen abspielte. Einfach der Wahnsinn!

Ruhig lag der Riese nun am Grund, bewegte sich kaum. Ich zitterte und zögerte noch mit dem Anschlag. Jetzt bewegte sich der Wels nach vorn, um das Krautfeld zu verlassen. Es wurde ernst. Mir blieb fast das Herz stehen. „Mut Ingo, nur Mut!“ Jetzt kam meine Stunde: 

Der Anschlag saß und der Fisch merkte nur zu schnell, was da gerade passiert war. Er nahm sofort Fahrt auf und die Spule der Rolle gab die nötige Schnurlänge frei. Ein heftiger Drill folgte. Mein Bruder bereitete währenddessen die Abhak- und Wiegematte vor. Mit dieser Matte sollte der Fisch schonend und kontrolliert ins Boot gezogen werden.

Eine Menge Kraut hatte sich inzwischen in meiner 35er geflochtenen Schnur verfangen, was das Landen des Fisches nicht gerade einfacher machte. Der Black Cat Gripper Haken half da mächtig, er saß gut und wir konnten den Fisch augenblicklich ins Boot ziehen.

Was für eine Nummer hatten wir da gerade auf die Bootsplanken gewuchtet? Mathias griff sofort zum Maßband. Unglaubliche 2,50 Meter zeigte es an und wir waren völlig aus dem Häuschen. Zusammen mit meiner Lebensgefährtin und einem guten Freund machten wir schnell ein paar Fotos und konnten den Riesen im Anschluss wieder in sein Element zurückführen. 

Am Ende zeigt sich wieder, dass auch in schwierigen Situationen die aktive Fischerei oftmals der richtige Weg zum Erfolg ist. Egal wo, egal wann – ich wünsche Euch Euer eigenes Wels-Unikat. Taucht ein in eine andere Welt. Lebt dieses Erlebnis der dritten Art, wie ich finde – gerade wenn die Möglichkeit besteht, einen Wels auf Sicht zu fangen. In diesem Sinne eine erfolgreiche Wels-Saison 2020.

Euer Ingo Kuprian, Team Black Cat