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14.06.2019

Drop-Shot-Angeln – der Tanz mit dem Gummiköder

Es ist auffällig erfolgreich, taktisch klug und jeder Köder wird zum Solo-Tänzer. Guido Skorsetz war zum Drop-Shot-Angeln in Dänemark. Waren es die richtigen Zupfbewegungen mit der Rute oder der Hüftschwung des Köders? So oder so, durch den Tanz des Gummiköders überlistete Guido einen repräsentativen Hecht.

Im Frühjahr dieses Jahres stand „Drop-Shotten“ auf meinem Programm. Üblicherweise verbringe ich die meiste Zeit an den Ufern der vielen wunderbaren dänischen Seen. Ich weiß genau: In tiefen Löchern, da versuchen die Hechte abzutauchen, um hier auf leckere Beute zu lauern. Diese Löcher liegen oft sehr weit draußen im See. Für den Angler also eine Herausforderung. Er muss versuchen, den Köder so lange wie möglich an einer Stelle zu präsentieren, damit viel Zeit bleibt, damit ein Hecht auf den Köder aufmerksam wird. Der übliche Jigkopf ist dabei nicht der Nabel der Welt. In stark verkrauteten Gewässern sammeln solche Köder konventionell eingejiggt einfach zu viel Bodenvegetation auf.

Deshalb plante ich, meinen Köder über dem Kraut anzubieten. Das Drop-Shot-Rig stellt damit die Weichen und ist für diese Aktion der richtige Kandidat. Das Rig bietet den Vorteil, den Köder auf einer Stelle über dem Kraut halten zu können, ohne dass der Verführer mit dem Boden und dem Kraut in Kontakt kommt. Also baute ich mir das Drop-Shot-Rig selbst, so wie ich es für meinen Einsatz benötigte. Für diesen Zweck verwende ich mit Vorliebe 7×7 Stahlvorfachmaterial mit einer Tragkraft von 30 lbs (15 kg).

Die tiefen Löcher im See galt es zu finden, um mein individuell gebautes Drop-Shot-Rig endlich anbieten zu können. Am richtigen Platz angekommen, versuchte ich nun, das Rig in die tiefen Löcher zu befördern. In der Hoffnung, auf einen gierigen Hecht zu treffen. Das Drop-Shot tänzelte vor sich hin, leider zunächst ohne den gewünschten Erfolg. Es passierte nichts! Welcher Fehler hatte sich hier eingeschlichen? Die falsche Tiefe, eine unpassende Farbe des angebotenen Gummis, die falsche Technik oder ein zu schwacher Hüftschwung des Köders? Oder waren die Hechte einfach bereits gesättigt? Das alles hieß es zu überprüfen.

Vorsorglich wechselte ich auch den Angelplatz. Durch sensibles Zittern versuchte ich nun, den Gummiköder zum Tanzen zu animieren. Diese Aufforderung klappte auf Anhieb, denn ich bekam sogleich einen allerersten Kontakt. War das die Lösung? Leider nein: Funkstille, es passierte nichts weiter. Ich legte eine kleine Pause ein. Getreu dem Motto, „aller guten Dinge sind drei“, hatte ich noch einen Platz im Auge. Hier funktionierte meine Drop-Shot-Montage auf Anhieb, ich bekam mehrere Bisse. Dann endlich, der langersehnte, heftige Einschlag! Ein toller gezeichneter Hecht war auf den tanzenden Gummiköder reingefallen. Schnell ein Foto und dann durfte der Räuber wieder in sein Element.

„Guido, woran hat es gelegen, dass sich ausgerechnet dieser Hecht Deinen Köder geschnappt hat?“ Diese Frage wird mir jetzt vielleicht der eine oder andere Raubfischangler stellen. „Vielleicht war der Fisch verwirrt, irritiert oder schlicht gereizt durch den unermüdlichen Tanz des Köders vor seinen Augen und hat dann einfach zugepackt...“ Eine Spur der Überraschung wird bleiben. Wieder einmal lernen wir jedoch daraus, dass eine gehörige Portion Ausdauer zum Wunschziel führen kann. Dann klappt es auch mit dem richtigen Hüftschwung und dem Wiegeschritt.

Herzliche Grüße vom Wasser

Euer Guido Skorsetz
Quantum-Team