Sie befinden sich hier:

17.09.2018

Südfrankreich: Camping-Karpfen – so schmeckt Urlaub!

Das hätte ich mir in der Vergangenheit nicht träumen lassen, dass ich mich in diesem Sommer, möbliert mit Campingtisch, elektrischer Kühlbox, Kabeltrommel und dem größten Zelt, welches der Angelkeller zu bieten hatte, auf den Weg nach Südfrankreich machen würde. Meine Freundin begleitete mich auf einen Campingplatz an einen wunderschönen Stausee, wo wir den Sommer genießen und Karpfen fischen wollten.
Mal sehen, ob mir hier die eine oder andere Herzdame in den Kescher gehen würde... Auf alle Fälle wollten wir nicht rund um die Uhr Köder im Wasser haben, sondern auch die Gegend erkunden, Sehenswürdigkeiten besichtigen und uns die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Um aber jederzeit schnell fischen zu können, hatte ich vorgesorgt und mir meine vier Warchild Teleruten von Radical eingepackt, on top das leichte Zeepter Special 260 Schlauchboot mit Luftboden und ein paar Boilie-Tüten, ebenfalls von Radical, „Highway to Smell“ und „Rubby Dubby“ in verschiedenen Größen, um in jeder Situation Herr der Lage zu sein. Wenn es im Hochsommer nach Südfrankreich geht, sollte man unbedingt auch ein paar Packungen Radical „Crazy Skin“, eine Art Schrumpfschlauch, um Boilies vor den häufig vorkommenden Katzenwelsen und Krebsen zu schützen, mit im Rucksack haben.

Ich wusste vom Stausee wenig und konnte auch im Vorfeld nicht viel in Erfahrung bringen. Das hatte durchaus einen positiven Aspekt: Wenn ein Gewässer unbekannt ist, ist es auch nicht überlaufen. Und so war es denn auch. Welche durchschnittliche Größe ich bei den Karpfen zu erwarten hatte, wusste ich allerdings damit auch nicht. Also sah ich alles erst einmal im sonnigen Licht und ganz easy. Einfach mal drauf los! Es war ja auch keine bis ins Detail geplante Angeltour, sondern Urlaub in einer Natur-Oase mit einem Angelrevier direkt vor meiner Nase.

Nach einer reibungslosen Anfahrt bauten wir das Camp in Ruhe auf. Schon beim ersten Anblick des Stausees erschien mir der Wasserstand ziemlich hoch und der Besitzer des Campingplatzes bestätige auch meine Nachfrage. Durch viele Gewitterregenfälle im Hinterland war der Pegelstand des Sees zunehmend in die Höhe geklettert, und das wie seit Jahren nicht mehr. Aufgrund des sehr trockenen Sommers in diesem Jahr, hatte ich vor unserer Ankunft eigentlich mit dem Gegenteil gerechnet. Ich freute mich aber sehr darüber: Zum einen natürlich für die Natur und zum anderen liegt mir das ufernahe Karpfenangeln bei hohem Wasserstand einfach mehr, als im Freiwasser Fische durch große Futterplätze anzulocken.
Für mich gab es dadurch sogar einen Vorteil, da mein Zeltplatz an einer kleinen Bucht durchaus anziehender für die Karpfen sein konnte. Ich verzichtete auf einen ersten erholsamen Mittagsschlaf nach der langen Anreise und fand mich schneller als gedacht auf dem See mit meinem Boot, um nach fangträchtigen Stellen zu suchen und meine Ruten abzulegen.

Von einem stippfischenden Campingplatzgast erfuhr ich, dass im See sehr große Rotaugen vorkommen sollten. Er freute sich – mir aber ging in diesem Moment ein Licht auf. Ich musste es also schaffen, die Beifangrate möglichst gering zu halten, um an meine Wunschkandidaten zu kommen. Als Beifutter setzte ich nur die mitgebrachten 24 Millimeter und 20 Millimeter Boiliegrößen ein. Das verwendete Stiff Rig, ein einfaches mit Carbon Hookline durchgebundenes No-Knot-Rig an einem Wide Gape Haken der Größe vier, beköderte ich mit zwei eingeschrumpften 24 Millimeter Boilies.

Monofile Vorfächer haben eine ganze Reihe Vorteile: Beim Ablegen in höheren Wassertiefen überschlagen sie sich nicht, bei Weißfisch und Krebsattacken „vertüddeln“ sie sich nicht, von vorsichtigen Karpfen werden sie weniger leicht ausgeblasen, in sehr klarem Wasser werden sie kaum erkannt und weisen eine hohe Abriebfestigkeit bei felsigem Grund auf. Alles Punkte, die mir bei dieser Angelei sehr wichtig sind.
Die kommenden Tage verbrachten wir mit Ausflügen, ließen uns kulinarisch verwöhnen und kühlten uns schwimmend im See ab. Genauso hatten wir uns unseren Urlaub vorgestellt. Immer zur frühen Abendzeit brachte ich meine Köder aus und fischte bis in die Morgenstunden. Am Ende der Woche hatte ich mit einigen Karpfendamen einen Sommerflirt und konnte letztendlich 14 davon auf die Matte legen. Mit einem sehr zufriedenstellenden Durchschnittsgewicht von über 15 Kilo und einem herausragenden Schuppenkarpfen von sage und schreibe 20,2 Kilo Gewicht. „Magnifique“ – ausgezeichnet!

Die ausdauernden Drills im tiefen Wasser machten an den weichen Ruten eine Menge Spaß und somit war der Urlaub auch anglerisch ein großer Erfolg. Oftmals hatte ich auf meinen reinen Angeltouren zuvor nicht so viel Glück. Nun ist dieser Urlaub leider vorbei und ich freue mich schon jetzt auf den kommenden Sommer. Es wird wieder ein Campingurlaub werden, an ein mir unbekanntes Gewässer, ein Platz im Verborgenen sozusagen, wo ich wieder so entspannt angeln werde. C’est la vie – so ist das Leben!

Euer
Patrick Haas
Team Radical