20.04.2018
Zeit für Frühlingsgefühle
Hallo zusammen,mein Name ist Stefan Goldhacker, ich bin 41 Jahre alt und seit sieben Jahren begeisteter Angler (Spinnfischen, Feedern). Heute möchte ich, aus Sicht eines Gastes, von einer aufregenden Guiding -Tour mit dem Black Cat Duo, Stefan Seuß und Benjamin Gründer berichten.
Erfahrung im Umgang mit Welsen hatte ich bislang wenig bzw. nur als Beifang. Schon lange war ein Wels-Guiding ein persönlicher Lebenstraum von mir. Einmal von Profis betreut zu werden, mit Ihnen am Wasser zu stehen, von Ihnen zu lernen und vielleicht auch einen kapitalen Wels aus dem Wasser zu ziehen. Nun war es soweit.
Ankunftstag im Camp am Freitag, 1.Tag vor der Black Cat Guiding-Tour
Nachdem wir bei der Familie Heiner im Wels-Camp angekommen waren, konnten wir uns erst einmal kurz entspannen und uns mit den anderen Guiding - Gästen bekannt machen. Bei gekühlten Getränken genossen wir diese tolle Stimmung.
Im Laufe des Vormittages trafen Stefan Seuß und Benjamin Gründer im Camp ein. Das letzte Abenteuer noch gar nicht verarbeitet und schon wieder startbereit für das Nächste. So lernten wir Sie kennen, als wir uns gegenseitig vorstellten. Mein „Personal Guide“ war Benni.
Am Nachmittag kam Benni zu uns. Wir erfuhren wie der erste Guiding Tag ablaufen sollte und fertigten unter seiner Anleitung Vorfächer an. Diese Vorfächer werden morgen ihren Einsatz haben, sagte Benni. Er wusste natürlich alles! Und so erfuhren wir auch, dass wechselndes Wetter und Wasserstände uns den Erfolg streitig machen könnten. Wir müssen von Tag zu Tag agieren, dass heißt handeln und vielleicht jedes mal eine neue Rolle spielen, um erfolgreich zu sein, ließ Benni uns wissen. Wir würden am nächsten Vormittag starten.
Stefan und Benni zogen sich dann zurück. Sicherlich würden Sie sich noch von Ihrer vorherigen Tour erholen wollen, um dann erfrischend auf erneuten Beutezug zu gehen. Falsch gedacht. Sie streckten bereits Ihre Fühler aus und waren auf der Suche nach geeigneten Angelplätzen. Keine Zeit verlieren. Ihre Leidenschaft steckte auch uns an.
1. Tag – Samstag Vormittag
Wir starteten gegen 10.00 Uhr. Benni brachte mich und meinen Angelpartner auf eine Sandbank und bezog selbst, mit drei weiteren Gästen, sein Zeltlager auf einem gegenüberliegenden Naturufer. Nachdem wir die Zelte aufgebaut hatten, stand Benni uns schon sofort wieder zur Verfügung.
Die Plätze an denen wir mit Benni unsere Montagen präsentieren sollten, sahen sehr vielversprechend aus, mit schönen Uferkanten und Unterstellplätzen usw.. Warum wir hier und nicht an einem anderen Platz unser Glück auf Welse ausprobieren sollten, erfuhren wir von Benni. Bei einem Biss sollten wir Ihn umgehend rufen, sagte Benni und er würde uns dann sofort zur Seite stehen. Ein gemeinsames Agieren mit dem Teampartner wäre sehr sinnvoll. Ich und Christopher, mein Teampartner, waren uns einig, dass wir das auch so tun würden, sollte uns ein Wels tatsächlich küssen wollen.
Gegen 20.30 Uhr, wir waren beide schon im Zelt, für uns war es ein anstrengender Tag, nahm das glückliche Schicksal seinen Lauf. Die Glocken einer Rute schlugen Alarm, wir stürmten aus unseren Zelten, von Müdigkeit keine Spur mehr. Chris, der etwas schneller war, setzte einen Anschlag. Nur mit Socken an den Füßen rannte er aus dem Zelt. Er rief mir noch zu, bitte bring mir meine Schuhe mit. Am anderen Ufer bekam auch Benni das fesselnde Szenarium mit und eilte sofort im Schlauchboot zu uns.
Chris war in der Zwischenzeit allein auf sich gestellt, er kämpfte mit dem Fisch, ich feuerte ihn an, wir beide waren extrem nervös. Jetzt erreichte Benni uns. „Chris, schnell steig ein!“ Sie fuhren davon und unter Anleitung ging der Kampf mit dem Ungetüm weiter. Dann endlich, mit Bennis Unterstützung, konnten Sie den Riesen überwältigen.
Am Ufer angekommen betrachteten wir das gewichtige, imposante und prächtige Tier. Das Gefühl war unbeschreiblich. Pures Glück! Ich freute mich für meinen Teamkollegen, er zitterte noch vor Aufregung. Ein Schlüsselerlebnis, dass wir nie vergessen würden! Später erfuhren wir dann, dass auch andere Teilnehmer aus der Gruppe Erfolg hatten.
2. Tag – Sonntag
Im Laufe des Vormittages kam Benni zu uns und kontrollierte mit Chris unsere Köder und Plätze. Es wurde beschlossen, an diesem Spot nur noch einen Tag zu verbringen, da sich die Wasserstände ändern würden.
Nachmittags fuhr Benni mit mir und einem Gast, aus unserer Gruppe, zum Vertikalangeln.
Es wurde uns genau erklärt, worauf wir achten müssten. Es war ein extrem windiger Tag und wir blieben leider ohne Fisch, aber mit neuem Wissen, und das war Gold wert.
3. Tag – Montag
Montagmorgen, um 8.45 Uhr war ich schon auf den Beinen. Jetzt gemütlich frühstücken und dann in aller Ruhe für den nächsten Spot packen. Das konnte nicht wahr sein. Es passierte schon wieder! Wir schreckten auf, als die Hell Bells einer Rute Katastrophenalarm schlugen. Eine Rute bog sich mächtig krumm.
Chris stand direkt neben der Rute, sie schlug sofort an und er überreichte sie mir. Voller Freude und mit viel Adrenalin im Blut begann ich, sie zu kurbeln. Ein unwahrscheinliches Gefühl, die Kraft und Power des Fisches in der Leine zu spüren. Was genau mit mir passierte, weiß ich nicht mehr, mit einem Mal saß ich im Schlauchboot und drillte den für mich aktuell größten Wels. Dank Benni, konnten wir auch dieses Exemplar landen. Worte reichen nicht aus, um zu beschreiben was man fühlt, wenn der dramatische Kampf langsam sein Ende findet. So intensiv unbeschreiblich!
Mein erster Fang wurde kurz gefeiert und zwei Stunden später wechselten wir nun unseren Spot. Chris und ich schlugen dieses Mal unser Lager an einen Naturufer auf, unsere andere Gruppe an einer Steinpackung. Wie die Tage zuvor wurden die Montagen an sehr vielversprechenden Stellen ausgebracht. Von Benni erfuhren wir wieder sehr genau, warum, welche Montage genau an diesem Spot eigesetzt werden würde.
Benni’s Gruppe hatte in dieser Nacht drei Fische gelandet!!! Es gab einen Fehlbiss. Wir wechselten in dieser Woche noch zweimal unsere Angelplätze.
Der letzte Tag
Für den letzten Tag hatten wir einen gemeinsamen Angelplatz gewählt und wollten hier die Woche ausklingen lassen. Es wurden einige sehr schöne Fische gefangen, als kurz vor 21 Uhr mein Traumfisch in eine Rute einschlug.
Vor Schreck, über diesen Anbiss, vergaß ich alles um mich herum, nur Benni trieb mich an. „Schnell, kurbel was das Zeug hält und ab ins Boot“. Ich kurbeltete was das Zeug hielt und stellte enttäuscht fest: „Wir haben Ihn verloren!“ „Kurbel weiter, der Fisch schwimmt uns doch entgegen, rief Benni!“ Wie recht er hatte. Fieberhaft versuchten wir den Kontakt wieder herzustellen und wurden belohnt. Ich hatte aber größte Mühe, den Fisch zu halten. Wie lange der Drill dauerte, kann ich nicht mehr sagen. Schließlich wurde der Riese in Boot gehievt. Es war der Wels meines Lebens, der mir alles abverlangte. Ich ließ die Größe ganz außer Acht, für mich war es ein wunderschönes Tier, dass ich ohne Bennis Unterstützung sicherlich verloren hätte.
Mein Fazit kurz gesagt: Die Erfahrungen und das Wissen von Benni waren unbezahlbar. Denn das Wetter, mit wechselten Temperaturen und Wasserständen, kannte ich so extrem in Deutschland eigentlich nicht. Es gibt so viele Fragen – wie reagieren die Welse, wo ziehen sie hin usw.? Für mich was diese Wels-Guiding-Tour, ein Erlebnis, dass sich in mein Herz einbrannte.
Danke Benni! Du hast Engelsgeduld bewiesen wie kein anderer. Hast Dein Wissen mit uns geteilt und hast um jeden Fisch gekämpft. Viele werden sagen, dass ist Dein Job. Aber es ist viel mehr. Tag und Nacht von einer auf die andere Sekunde da zu sein, schnell zu reagieren und zu handeln. Du hast mit uns gekämpft, Du hast Dich mit uns gefreut. Für mich eine außergewöhnliche Leistung. So ein Guide kann man nicht werden, mit diesem Talent wird man schon geboren.
Sobald es mit möglich sein wird, wenn auch nicht in diesem Jahr, aber ganz bestimmt im Nächsten, werde ich wieder mit dabei sein.
Auf mich gestellt, werde ich nun erst einmal Deine Ratschläge befolgen und in meiner Heimat umsetzten. Ich wünsche dem Black Cat Duo, Stefan Seuß und Benjamin Gründer weiterhin noch viele packende Welsabenteuer und viel Petri Heil bei dem ein oder anderen Rekordfang.
Stefan Goldhacker