Sie befinden sich hier:

26.10.2017

Solo mit Biss am Grande Fiume Po

Hier ist goldener Oktober und ich genieße das bunte Schauspiel. Da ich diese Woche nur eine Verpflichtung für drei Guiding-Tage am Grande Fiume Po hatte, packte mich für den Rest der freien Zeit die Unternehmungslust nach eigenem Abenteuer, am größten Fluss Italiens. Ein Eldorado für die Wallerszene. Welch ein verführerischer Gedanke! Zeit für mich und meine kleine Familie. Meine Frau und unsere beiden Hunde.
Mit meinem Guiding-Gast liefen die vergangenen Tage und Nächte an einem Teil dieses Flusses auffällig zäh. Die „Riesen“ schenkten uns hin und wieder mal einen Anbiss. Zum großen Finale kam es aber nicht. Und das an diesem nährstoffreichen Fluss, wo dem Wels, begünstigt durch das hohe Nahrungsangebot von Meeräschen, Barben, Brassen und Karauschen ein absolutes Schlaraffenland geboten wird. Die Rahmenbedingungen ließen allerdings zu wünschen übrig. Der Wasserstand war sehr niedrig, die Temperaturen zu Lande und zu Wasser ungewöhnlich hoch für diese Jahreszeit. Und kaum Anzeichen für aktive Welse: Für uns ein wahres Rätselraten.
 
Nun fuhren wir endlich los und ich wusste auch schon genau wohin... ich hatte mir eine bestimmte Flussgerade am Ufer ausgesucht, hier hatten sich durch die Strömung tiefe Löcher gebildet. Mein Spion, das Echolot, bestätigte, hier bist Du goldrichtig! Mit einem Mal war es für mich keine absurde Idee mehr, mein Solo auf einen Waller konnte mit einem Happy End ausgehen! Mit meinem Auslegeboot platzierte ich dann punktgenau meine drei Multistyle Angeln. Diese sind extrem leicht und mit der Long Ranger Multirolle funktioniert das Ablegen mit einer Hand wunderbar und nebenbei kann ich auch meinen schwimmenden Untersatz steuern. Meine Liebste war bei unserem Camp geblieben und kümmerte sich um alles.
 
Der Abend brach herein und war kühl und nebelig. Schweigende Stille am Gewässer, auch die Welsglocken blieben stumm. So langsam kam der Schlaf über uns und im Morgengrauen träumte ich, dass die Welsglocken mich wecken würden und frohlockend einen strahlenden Tag ankündigen würden. Aber ich träumte nicht! Sie taten es! Aufschrei - da war sie, die „Bombe“. Der Drill meinerseits klappte wie am Schnürchen und ich konnte ein stattliches Exemplar der Gattung „Silurus glanis“, mit 2,24 Meter landen. Freudentanz am Grande Fiume Po. Fazit: Mit dem richtigen Equipment, bringt auch ein Solo-Konzert einen überragenden Erfolg. Hoffen wir auf eine baldige Zugabe.
 
Euer
Johann Troppacher