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12.06.2017

Wenn Träume wahr werden…

Aufgrund der heißen Wetterverhältnisse der vergangenen Tage schnellte die Wassertemperatur innerhalb einer Woche auf 26 Grad in die Höhe. Mit Karpfentackle bewaffnet erreichte ich schließlich einen Stausee, an dem ich regelmäßig unterwegs bin und mir war sofort klar, dass die Karpfen ihrem Vermehrungstrieb nachgingen. Mit eher wenig Hoffnung auf Erfolg machte ich die Karpfenmontagen fertig und warf sie abseits der Laichplätze aus, um die Fische bei ihrem Liebesakt nicht zu stören.
So verging die Zeit und die Abenddämmerung brach hinein. Die einzigen Fische, die ich bis dato zu Gesicht bekam, waren Brassen, die sich die 20 mm Yellow Zombie Boilies schmecken ließen. Plötzlich wieder ein leichter Fallbiss, Rute aufgenommen und kaum Widerstand gespürt, ein typischer Brassenbiss eben. Also kurbelte ich relativ schnell ein, um den schleimigen Genossen fix über die Schlammkante zu bekommen, als aus dem nichts ein kurzer Ruck durch die Rute schnellte, der die Bremse kurzzeitig kreischen ließ. „Das kann keine Brasse sein!“ sagte ich zu meinem Kumpel, obwohl direkt danach wieder kaum Widerstand zu fühlen war. Als der Fisch das Ufer erreichte, gab es ein lautes Plätschern und wir konnten ein Fisch ausmachen, der alles andere als eine Brasse war. Ein Graskarpfen hatte den Köder genommen, der in unseren Gebieten mehr als selten ist. In dem großen Stausee hatte ich innerhalb der letzten 30 Jahre keine zehn Graskarpfen zählen können und doch hoffte ich immer darauf, einen der Burschen mal an den Haken zu bekommen. Jetzt war es endlich soweit und die Freude kannte keine Grenzen.

Als der Graser den Kescher wahrgenommen hatte, setzte er zu einer seiner berühmten Fluchten an, ehe ich ihn kurze Zeit später über den Unterfangkescher führen konnte. Einfach nur ein Wahnsinns Fisch, der zudem die Meter-Marke sprengte! Trotz meiner überaus langen Anglerlaufbahn durfte ich wieder eine dieser seltenen Situationen am Wasser erleben, die mich im positiven Sinne aus der Fassung bringen sollte.
Anschließend war die Kurzsession für mich quasi gelaufen, denn dieses Erlebnis ließ sich in der restlichen Angelzeit nicht mehr toppen. Neben weiteren Brassen, machte sich dann doch noch ein kleiner Spiegler über den Köder her und ein Kurztrip ging zu Ende, den ich wohl noch sehr lange in Erinnerung behalten werde.

Schleimige Grüße
Ruwen Koring
www.ruwen-koring.de
www.team-black-cat.com
www.catfish-hunters.de