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07.08.2017

Der Weg ist das Ziel!

Der Traumkarpfen von letzter Woche, der eine Ausmaße mit sich brachte, wie wir sie zuvor noch nicht erlebten, schwirrte Timo und mir immer noch durch den Kopf, als wir uns in neues Karpfenabenteuer stürzten. Natürlich hofften wir wiederum auf einen vergleichbaren Fisch, wobei dies mehr einem Traum glich, als es eine realistische Chance bedeuten sollte.

Unsere Angel- und Ködertaktik blieb hierbei die gleiche, wie wir sie bereits letzte Woche einsetzten. Die Montagen waren schnell beködert und die Ruten einsatzbereit. Wir platzierten die Boilies an erfolgversprechende Spots und ließen den Ausnahmefisch vergangener Tage nochmals aufleben. Es war noch früh morgens, als der erste Bissanzeiger auch schon lossauste und kurze Zeit später ein Spiegler von 16,5 kg zu Vorschein kam. Ein Start nach Maß, aber es sollte noch dicker kommen.

Gegen Mittag zeigte eine Karpfenrute einen Fall Biss an. Unsere Vermutung tendierte zu einer Brasse von mehr als 70 cm, die sich den 24er Yellow Zombie Boilie einverleibt haben könnte, denn der Fisch ließ sich wie ein nasser Sack ran holen. Auf halber Strecke fuhr ein kurzer Ruck durch die Rutenspitze, was für eine Großbrasse recht ungewöhnlich erschien. Plötzlich schossen mir die Bilder vergangener Wochen und Monate durch den Kopf. Sollte dies etwa doch wieder einer der bei uns seltenen Graskarpfen sein? Vorsicht ist besser als Nachsicht und so wurde die Rollenbremse gelöst, um auf eine plötzliche Graskarpfenflucht vorbereitet zu sein. Als der Fisch in Ufernähe auftauchte, kam die Gewissheit, denn ein Graser zeigte sich in voller Pracht. Nach einem tollen Drill konnten wir die Asiatin schließlich auf die Matte legen, die letztendlich mit 19,7 kg nur knapp die 40 Pfund Marke verpasste.

Ein Déjà-vu Erlebnis sollte uns ungefähr zwei Stunden später ereilen. Ein weiterer Fallbiss und ein Drill, wie ein nasser Sack folgten! Dieses Mal stellten wir uns allerdings gleich auf einen Graser ein. Ein spektakulärer Drill erfolgte, bei dem immer wieder die Angst hochkam, dass der Haken aus dem harten Graser Maul ausschlitzen könnte. Uns wurde schnell klar, dass der Fisch nochmals etwas schwerer, als der vorherige sein sollte. Wir behielten die Oberhand und der Fisch explodierte nochmals im Kescher. Die Freude über das Erlebte war groß und als die Waage bei 23,5 kg stehen blieb, konnten wir den Kurztrip für uns schon als vollen Erfolg abhaken.

Last but not least ertönte am späten Nachmittag ein weiterer Bissanzeiger. Hier war uns sofort klar, dass es sich um einen tollen Karpfen handeln musste, da direkt nach der Rutenaufnahme starke Schläge durch die Rutenspitze fuhren. Nach einigen Fluchten konnten wir einen weiteren Spiegler mit 21,5 kg auf der Habenseite verbuchen, ehe sich unser Angelausfug dem Ende neigte.

Alles in allem, war es ein mehr als gelungener Karpfenansitz mit tollen Fischen. Die Fischdimension der Vorwoche erreichten wir wie vermutet nicht annähernd, so dass wir unseren Traum wohl noch viele Tage, Wochen, Monate und Jahre weiter verfolgen sowie Leben dürfen. Wie sagte Konfuzius einst, „der Weg ist das Ziel“!

Schleimige Grüße

Ruwen Koring
www.ruwen-koring.de
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