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15.02.2016

Die Saison ist angelachst!

Am vergangenen Donnerstag sitze ich auf der Arbeit in meinem Büro, als mein Telefon klingelt. Mein Freund Gerd Huthwelker ist dran und fragt mich sofort und ganz direkt: „Was ist, Horst und ich sind um ca. 16:00 Uhr in Hamburg, wollen wir nach Rügen?“

Ein kurzer Blick in den Windfinder – Arkona, kurz mit meinem Arbeitskollegen und mit meiner Frau gesprochen, die Genehmigung eingeholt und schon stand die Antwort fest – „Ja, wir fahren zum Lachstrolling nach Schaprode  auf Rügen!“ Im Dezember passte es irgendwie immer nicht und die Fänge waren auch nicht so wirklich gut, dann kam das Eis und wenn nicht jetzt „anlachsen“, wann dann?

Schon am Vortag wurde über das zu fischende Setup philosophiert und wie es immer so ist, jeder hat irgendwie so seine eigenen Lieblingsfarben. Gerd ist ein Freund vom Rhino Mag XL in den Farben „Michael Jackson“, „Rügen Spezial“ und der neuen Farbe „Old Witch“. Ich selber fische da bei Sonne sehr gerne den Lax Spon XL in der Farbe „Tripple G“, „Copper Fire Angel“ oder „Natural Gold Green Dolphin“.
 
Das Wetter war an diesem Freitagmorgen wie angekündigt heiter bis wolkig und der Wind wehte aus West mit etwa 3Bft. Gegen 8:00 Uhr hatten wir die Rocad 706 zu Wasser gelassen und es hieß „Leinen los.“ Horst, der schon mehrmals mit zum Trolling war, wollte/sollte bei dieser Tour nun endlich seinen ersten Lachs fangen, so war zumindest der Plan.
 
Nachdem wir die Köder ins Wasser gebracht hatten, kamen auch schon die ersten Fangmeldungen über Funk. Dabei gab es auch Meldungen von „Double-Hooks“ oder sogar „Tripple-Hooks“ – nur wir konnten lediglich einen kleinen Biss verzeichnen. Dank der heutigen AIS-Technik war schnell klar, wo die Fische zu finden sind und wir waren definitiv im falschen Gebiet, hatten also auf das „falsche Pferd“ gesetzt. Langsam zogen wir in die Richtung der Fangmeldungen, wo wir gegen Mittag eintrafen und was soll ich sagen, wir waren so was von richtig!

Nach einer Richtungsänderung bekam ich auf meinem inneren Brettchen und einen mit 90 g vorgebleiten Rhino Lax Spoon XL (Tripple G) einen Biss. Der nun folgende Drill war relativ unspektakulär und wir konnten einen ca. 90 cm Lachs an Bord begrüßen – die Saison war eröffnet. Nur kurze Zeit später verneigt sich die nächste Rute, auf der wir einen mit 45 g vorgebleiten Rhino Mag (Old Witch) fuhren und jetzt war Horst an der Reihe. Auch dies war ein kurzer und knapper Drill und wir konnten unseren zweiten Lachs an Bord begrüßen – Horst war nun auch „entlachst“, also Ziel erreicht!
 
Als wir nun alles an Bord wieder geordnet hatten, saß Horst mit einem breiten Grinsen im Gesicht auf dem Stuhl und war oberglücklich. Das war aber noch nicht alles, denn es dauerte nicht lange und die nächste Rute, bestückt wieder mit einem Lax Spoon XL in der Farbe „Natural gold green Dolphin“, ging ab. Dieses Mal war Skipper Gerd an der Reihe. Horst musste aber auch wieder ran, denn eine zweite Rute verneigte sich, Köderfarbe „Tripple G“, und die Bremse schrie auf.

Nach kurzer Zeit konnte ich den ersten Lachs vom Gerd keschern, doch der Lachs vom Horst war größer und kampfstärker – gefühlt ein Fisch der Meterklasse. Plötzlich verneigt sich die dritte Rute mit einem Köder in der Farbe „Copper Fire Angel“, nur haben wir den Fisch nach dem ersten 50 m-Run leider verloren.

Der Lachs vom Horst brachte 103 cm auf dem Maßband, somit auch noch die Meterklasse geknackt! Am Ende des Tages konnte ich vier schöne Lachse filetieren und die Entscheidung, nach Rügen zu fahren, war genau richtig.

Der folgende Samstag brachte leider keinen Fisch, was unsere Laune aber nicht trübte. Morgens wehte eine minimale Brise aus West, Mittags Windstille und Nachmittags kam der Wind eisig mit 3Bft. aus Ost. Dies merkten wir auch über Funk, denn es waren kaum Fangmeldungen zu hören und so ruhig wie nur sehr selten vor Rügen. Tja, nicht nur wir mögen es warm und Wind aus West, sondern auch die „Silbertorpedos“ vor Rügen.

Grüße vom Meer
Sven Weide