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15.12.2016

Winterpause?... Nein danke!!!

Jeder kennt die Zeit, wo es wieder darum geht, das Tackle im Keller, Dachboden etc. zu verstauen und die so genannte Winterpause einzulegen. Dieses Datum verschiebt sich mit dem Klimawandel logischerweise immer weiter nach hinten. Für einige von uns gibt es diese Zeit, doch für mich und meinen Partner kommt das nicht in die Tüte!

Zwischen Messestress und Guidingterminen hin und her gerissen, konnte ich Johann Troppacher dazu überreden, noch schnell zwei Nächte an unserem neuen Hauswasser für 2017 zu fischen. Somit beschlossen wir kurzer Hand in den Süden Österreichs zu moven, um für meinen Teampartner das Neuland zu erkunden. Mir ist dieser See ja seit ca. 20 Jahren bekannt, jedoch kam ich auch erst jetzt wieder an dieses Traumgewässer. Zwischen der Messe in Wallau und Vösendorf sollte es klappen. Die Woche zuvor Föhnwind, gute +15 C° und der See hatte eine Wassertemperatur von +8 C°. Eigentlich perfekte Bedingungen. Die Karpfen rollten noch zu den Dämmerungszeiten an der Wasseroberfläche. Die Fische waren aktiv wie im Spätsommer und somit wir waren guter Dinge.

Auf geht´s: Gesagt – getan! Die Köderauswahl fiel sehr schnell auf visuelle Reize, da sich die trägen Körper unserer Wasserschweine nur mehr langsam durch die Tiefen des Sees bewegten. Alle Ruten wurden mit unserem Radical Fakemais bestückt, wir fächerten alle Tiefen ab. Nur eine Hand voll gekochten Hanf sollte als Beifutter reichen. Diese Variante verwenden wir auch gerne im Frühjahr und Sommer, aber nur wenn keine Weißfische in dem jeweiligen Gewässer vorkommen.

Action! Gerade mal drei Stunden ausgelegt passierte das, wovon wir natürlich alle Träumen. Vor allem zu dieser Jahreszeit! Ein zaghafter Biss auf meine Randrute.
Strike! Nach fünf Minuten Drill stellte sich raus – ein Döbel! Zwar nicht der Zielfisch, aber trotzdem Fisch. Wir gingen davon aus, dass der Schuss mit Fakemais nach hinten los ging. Wir wussten, dass vereinzelt solche Fische wie Döbel (Aitel) in diesem Gewässer vorkommen, jedoch rechnete niemand zu dieser Jahreszeit mit diesem Beifang. Trotzdem ein schönes Tier. Und ich hatte eine große Freude mit meinem kapitalen Winterdöbel.

Winterperle: Es wurde wieder kälter und bereits um vier Uhr Nachmittag begann es zu dämmern. Vereinzelt konnten wir wieder Aktivität an der Wasseroberfläche beobachten. Die lange Dunkelheit und der zunehmende Wind machte uns zu schaffen. Das Thermometer sackte bis -4 C° herunter. Dennoch kam auch Johann (Haunzz) zu seiner „Winterperle“.  Ich stand morgens gerade am Steg und trank Tee, als ich einen Biss wahrnahm. „Haunzz,…..sofort raus!!!...BISS“. Wie vom Blitz getroffen nahm er die Rute auf und meinte gleich, das fühlt sich nach Zielfisch an. Trotz der niedrigen Wassertemperaturen hatte der Fisch extrem viel Power. Er zog seine Bahnen und schleifte uns quer über den See. Als wir den Fisch das erste Mal sahen, wurde es Johann warm ums Herz. Wir sahen es dem Fisch sofort an - der sprengt die magische Grenze locker!

Winter Angeln ist ein schönes Angeln: Viel wichtiger als die Fische war uns zu dieser Zeit die gemeinsamen Stunden, die wir am Wasser teilen konnten. Man kann auch in den Wintermonaten erfolgreich auf Karpfen angeln. Entscheidend ist die richtige Platzwahl im Winter. Achtet auf eure Umwelt und beobachtet das Gewässer. Lieber ein bis zwei Mal öfter schauen, manchmal findet man unscheinbare Plätze am Gewässergrund, die zum Erfolg führen. Und mit der richtigen Taktik und dem richtigen Köder klappt es vielleicht mit der Winterperle.

In diesem Sinne, lasst die Winterpause hinter euch und geht ans Wasser solange es geht. Erst wenn die Eiszeit eingeleitet wird und der See zugefroren ist, wird Pause gemacht. Die wohl verdiente Winterpause!!

Wir wünschen Frohe Weihnachten und eine besinnliche Zeit!

Be Radical!

Richard Fodermayer (mit Johann Troppacher)