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27.04.2016

Der Weg in’s Unbekannte!

Anfang April zog es Corinna und mich wieder nach Italien, wobei wir dieses Mal nicht wie üblich den Mittellauf des Po’s anpeilten, sondern erstmals den Oberlauf. Dieses Gebiet ist nahezu jungfräulich und die Wallerangler, die bis dahin schon dort waren, lassen sich grob gesagt an einer Hand abzählen. Also führte uns der Weg in’s Unbekannte und wir nicht wussten, was wirklich auf uns zukommen sollte. Das Ziel war das Wallercamp „Waller Welt 2.0“, das Markus Eule erst einen Monat zuvor eröffnete.

Nach ca. 14 Stunden Fahrt erreichten wir das Basislager und verschafften uns erstmal einen Überblick. Wir waren positiv überrascht, was Markus dort auf die Beine gestellt hat und die Vorfreude war groß, den Fluss zu begutachten. Mittlerweile traf auch Sascha Kral mit seiner Katja ein und so machten wir nach einem kleinen Plausch beide Boote startklar. Im Vorhinein hatten wir bereits besprochen, dass wir in zwei Teams fischen und uns Plätze suchen, die relativ nahe beieinander liegen. So ist ein optimales Teamangeln möglich und jeder konnte dem anderen bei Fotoshootings und anderen Sachen unterstützen. Wir sprachen eine Strategie ab, so dass wir auf unterschiedliche Weise verschiedene Wasserbereiche befischen, um schnell herauszufinden, wie die Waller gerade ticken.

Aufgrund der Wassertemperatur und des zurückliegenden Wetters vor unserer Ankunft entschieden wir uns, die Köder in tiefe Bereiche bis 15 m abzulegen. Der Plan ging auf und Corinna konnte rasch unseren ersten Oberlauf-Waller verhaften. So lief es die ersten zwei Tage und die nächsten Welse fanden den Weg auf unsere Abhakmatte. Danach stieg allerdings die Wassertemperatur um knapp drei Grad an, so dass Sascha in flacheres Wasser wechselte und wir eine weitere Nacht an der tiefen Steinpackung unser Glück versuchten. Wie vermutet, zog es die Welse auf ihren Beutezügen in flachere Gefilde und Sascha konnte mehrere gute Fische fangen. Also wechselten auch wir den Platz, um einen attraktiven Bereich aufzusuchen. Das Boot befestigten wir an einer Baumreihe, die am Uferbereich eine Rinne mit bis zu 4,5 m aufwies. Mit den Ködern deckten wir die gesamte Rinne in unterschiedlichen Tiefen ab, so dass ein Biss erfolgen musste, wenn die Waller mit ihren Raubzügen beginnen. Die Sonne war noch nicht untergegangen, da erfolgte der erste Biss, der nicht der letzte sein sollte. Nach zwei weiteren Halbstarken wurden wir morgens durch unsere Glöckchen geweckt. Allerdings lag die Wallerrute flussauf, so dass die Schnur erschlaffte. Ehe ich Kontakt zum Fisch aufnehmen konnte, tat der Wels es selbst und schoss quer über den Fluss, so dass die Bremse nur so kreischte. Ab ins Schlauchboot und über den Fisch. Die Battle Cat Boat war zum Halbkreis gebogen, so dass sie ihre nahezu perfekte Aktion prima ausspielen konnte. Es dauerte eine Weile, bis ich den Wels erstmals vom Grund wegdirigieren konnte. Nach endlosen Minuten tauchte der Gigant am Schlauchboot auf und es ging in die heiße Endphase des Drills, bei der wir das Glück auf unserer Seite hatten. Kurz darauf lag der Fisch auf der Matte und der Platzwechsel hatte sich bezahlt gemacht. Die folgenden Tage ähnelten sich, denn immer wieder gingen die Ruten krumm, täglich gab es Fisch und immer wieder waren Traumfische dabei.

Eine sehr erfolgreiche Woche neigte sich dem Ende, was bedeutete, dass Sascha den Heimweg antreten musste und wir in den letzten Tagen nochmal so richtig Gas geben wollten. Die Wassertemperatur sank wieder langsam um drei Grad, was das Angeln nicht unbedingt einfacher gestaltete. Trotzdem konnten wir uns weitere Bartelträger erarbeiten, bis schließlich die vorletzte Nacht bevorstand. Wir quatschten mit Simon Maringer, der während unseres Aufenthalts die Waller-Welt 2.0 betreute, ob wir gemeinsam fischen, da wir uns in den Tagen echt gut verstanden und viel zu lachen hatten. Schnell schufen wir ein bisschen Platz im Boot, so dass Simon seine Liege mit unter das Black Cat Bootszelt stellen konnte. Eine halbe Stunde später waren wir an einem Platz mit viel Holz im Wasser angelangt und platzierten umgehend unsere Köder. Während des Setzens der Montagen, melde sich schon der erste Wels und es folgten zwei weitere innerhalb der nächsten Stunde. Die Nacht verlief dann allerdings ruhig, bis wir in den frühen Morgenstunden durch einen weiteren zwei Meter Fisch geweckt wurden.

Aufgrund der sehr erfolgreichen Zeit, die wir bis dato in der Waller-Welt 2.0 erleben durften, schmiedeten wir für die letzte Nacht ein Plan, der eigentlich völlig verrückt war. Im benachbarten Supermarkt deckten wir uns mit Grillfleisch ein und machten uns einen tollen Abend mit Simon am Camp und ließen die Ruten aus dem Wasser. Wir unterhielten uns, aßen und lachten bis tief in die Nacht, wo wir eine wirklich Wahnsinnszeit nochmals Revue passieren ließen.

Wir freuen uns jetzt schon auf den nächsten Trip in die Waller-Welt 2.0, da es ein traumhaftes Gebiet mit viel Fisch und einer tollen Natur ist.

Schleimige Grüße

Ruwen Koring

www.ruwen-koring.de

www.catfish-hunters.de

www.team-black-cat.com