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04.03.2015

Es geht wieder los!!

Ein Blick auf die Wetterkarte im Internet hellt die Laune an diesem trüben nasskalten Spätwintertag schlagartig auf! Die nächsten 14 Tagen verspricht die Sonne einige sehr schöne Tage. Ich bin mir sicher das meine geschuppten Freunde unter Wasser genauso lange auf die wärme spendende Märzsonne gewartet haben! Die vielen Hochwasser und das wenige Nahrungsangebot des Winters haben schließlich an den bis in den Spätherbst angefressenen Fettreserven gezehrt. Jetzt wo die Natur erwacht gilt es diese wieder aufzufüllen. Schließlich ist die Laichzeit auch nicht mehr so weit entfernt!

Wer es im zeitigen Frühjahr allerdings mit der Futtermenge all zu gut meint, bei dem sind Blanksessions vorprogrammiert. Der Stoffwechsel bei wechselwarmen Tieren wie Fischen läuft eben nicht sofort auf Hochtouren und braucht ein wenig Anlaufzeit.  Das heißt mit leichter Kost und ein paar Gimmicks in Form von hochwertigen Boilies, die dann auch als Hakenköder zum Einsatz  kommen und die den Karpfen die nötige Energiezufuhr versprechen, können wir nichts falsch machen.  Mit Grundfutter wie den Halibut BBQ, Dosenmais und (verdauungsfördernden) Hanfkörnern sind wir auf der sicheren Seite. Gut zu visualisierende Boilies wie den Pink Tuna oder Vampire Garlic und die entsprechenden Popupvarianten eignen sich besonders gut als Hakenköder. (Neuerdings macht natürlich auch die Dame aus der Crazy Clinic eine Top Figur im Wasser!). Wir sollten schließlich nicht vergessen das die Fische im kalten Wasser deutlich schlechter sehen und die Sinnesorgane mit den steigenden Wassertemperaturen eben erst langsam wieder in Schwung kommen. Wir können also kaum zu viel Dips und auffällige Köder im zeitigen Frühjahr verwenden! Ein paar Futtergaben in Form von halbierten Boilies im PVA-Sack sorgen für zusätzliche Aufmerksamkeit in unmittelbarer Hakennähe. Großflächige Futterplätze sparen wir uns besser für andere Jahreszeiten auf!

Bei der Stellenwahl kann man seinem Glück ebenfalls ein wenig auf die Sprünge helfen...Da sich meine Angelei in den letzten  Jahren verstärkt auf strukturreiche Flüsse konzentriert in denen sich der Fischbestand je nach Jahreszeit entsprechend auf gewisse Flussabschnitte verteilt, passe ich hierbei auf, nicht in nahezu Fischleeren Bereichen zu fischen. Stark strömendes Wasser oder sehr tiefe Wasser sind im zeitigen Frühjahr wenig erfolgversprechend. Flaches sich schnell erwärmendes aber nicht zu stark strömendes Wasser eignen sich dafür um so mehr. Besondere Aufmerksamkeit sollte man außerdem Bacheinläufen schenken! Die sind naturgemäß sehr flach, so dass hier das Leben am schnellsten erwacht! Da ich in Flachlandflüssen fische, führen die zufließenden Bäche auch in der Regel kein eiskaltes Schmelzwasser!! Ich hoffe das ist bei den Flüssen eurer Nähe ähnlich! Kraftwerksausläufe eignen sich ebenfalls sehr gut. Auch wen das eingeleitete Wasser nicht mehr so warm ist wie früher. Die goldenen Zeiten sind halt vorbei! Mich sieht man allerdings an besagten Kraftwerken nicht all zu häufig, da so mancher Kollege diese Plätze einfach überstrapaziert... Ich fische gerne mal abseits der Herde!

Wer jetzt noch das Glück hat, von den allgegenwärtigen Brassen, die bereits bei Wassertemperaturen von 8 Grad recht aktiv sind, weitestgehend in Ruhe gelassen zu werden, kann sich über tolle Karpfen freuen. Und wer weiß vielleicht trifft man den einen oder anderen kapitalen Bekannten aus dem letzten Jahren wieder und man kann sich darüber freuen das er oder sie den Winter gesund und munter überstanden hat um in der bevorstehenden Laichzeit ebenso robuste und kampfstarke Schuppmänner zu produzieren.

Zugegeben ich spreche hier von den vergangenen Jahren. Die Wetterkarte und der Blick nach draußen versprechen mir für dieses Jahr ganz ähnliche Bedingungen. Mich juckt es in den Fingern! Ich muss ab ans Wasser! Geht es euch auch so?

Markus Slota-Wedekind