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28.04.2015

Schrei nach Skrei

Gut geschüttelt, nicht gerührt, setzt die kleine Wideroe-Turbopropmaschine sicher auf dem Flugfeld von Leknes auf – kernige Buschpiloten können‘s nicht besser machen. Auf den berühmten Lofoten werden wir bereits sehnsüchtig erwartet. Ursache für die Verspätung: Unser Flug von Bodoe aus verschob sich Stunde um Stunde aufgrund heftiger Böen mit mehr als 18 Metern die Sekunde und ordentlichem Schneefall – Anfang April in Nordnorwegen und echtes Skrei-Wetter.
Geir Sivertzen, Mustad-Teamangler, Nordnorwegenprofi und unser Gastgeber am Nusfjord, nimmt uns nach spannungsgeladener Landung in Empfang und bringt uns unserem Traum, dem Skrei über 15 Kilo, ein weiteres Stückchen näher. Gespannt blicken wir in die noch schneebedeckte Landschaft. Mit jedem weiteren imposanten Gipfel, die Felsspitzen steigen 700 Meter direkt aus dem Meer empor, nähern wir uns der Anlage. Nach nur 20-minütiger Fahrt mit Sturm und starkem Schneefall erreichen wir den Nusfjord - eine Topdestination und ein Skrei-Mekka! Das Wetter macht uns trotzdem Sorgen. Doch die Entwarnung folgt auf den Fuß und unsere Entschlossenheit soll belohnt werden – am folgenden Tag läuft der Kutter MS Elltor mit uns und einem englisch, walisisch und irischem Filmteam zur ersten Skrei-Kaperfahrt aus. Die Fahrt ins Fanggebiet dauerte nicht lange, schon nach 10 Minuten schallte es aus dem Ruderhaus: „Große Fische 15 Meter über Grund, lasst eure Köder runter“! Fast zugleich ließen wir alle die großen „Gummilatschen“ zum Gewässergrund sausen.
Von links ertönte der erste Aufschrei „ the irishlady got one“, die 30 Pfund Rute von Mary Gavin Hughes bog sich zum Halbkreis! Unsere Gummifische erreichten nicht einmal den Meeresgrund, direkt im Mittelwasser bekamen Sven und ich einen harten Biss, Doppeldrill! Es landete ein Skrei nach dem anderen an Bord des Kutters und alle knackten die 10 Kilo Marke!
Das letzte Wort an diesem stürmischen ersten Tag sollte jedoch unser Gastgeber Geir behalten. Er legte mit einem 22 Kilo Brummer die Messlatte ziemlich hoch!
Der zweite Tag zeigte erneut, dass man dem Wetterbericht niemals trauen sollte! Wetterkapriolen wie wir es bisher noch nicht erlebten machten uns das Leben schwer. Am Morgen starker Schneefall mit stürmischen Böen der Windstärke 10, übergehend zu Regen und ständig drehenden Windrichtungen. Doch wir konnten erneut für kurze Zeit fischen und es wurden tolle Wanderdorsche gefangen. Julien Lewis Jones fing seinen neuen personal best mit 16 kg, Endre Hopland konnte seinen PB auf satte 17,5 Kilo verbessern und alle anderen gefangenen Skreis bewegten sich wieder zwischen 10 und 15 Kilo!
Leider müssen wir nach zwei wirklich ausgewöhnlichen Tagen, den Nusfjord verlassen und die Heimreise antreten. Es war ein kurzer aber unvergesslicher Trip in den hohen Norden und wir können es jedem Norwegenfan nur ans Herz legen dieses Ziel zu besuchen.
Schaut doch einfach  mal rein  unter:
www.angelreisen.de/angelurlaub/nusfjord-rorbuer-nnnus.html
Seit Samstag den 04.04.2015 befinden sich meine Teamkollegen Betti, Flo, Sascha, Andre und Sven in Heilhornet/ Norwegen. Auch sie kämpfen mit dem Wetter und konnten bisher nur in den geschützten Schären fischen. Wir drücken alle Daumen das es schnell besser wird und in den nächsten Tagen reichlich Fische gefangen werden!!!

Viele Grüße von den Lofoten
Euer Ares Prien