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26.10.2014

Der Nebel zieht ins Land

Im Herbst, wenn die Wassertemperaturen fallen und die Nächte kalt und lang werden, hat man nochmals gute Chancen, erfolgreich am Rhein auf Waller zu fischen. Der richtige Angelplatz spielt jetzt eine große Bedeutung, denn die Welse ziehen sich in tief ausgespülte Buhnen und strömungsarme Gewässerabschnitte zurück.

Diese Hotspots befischt man jetzt selektiv mit der Steinmontage. Die Montage ist Baugleich wie die normale U-Posenmontage, nur befestige ich an meinen Wirbel nicht ein Blei, sondern einen Stein, den ich vorher mit einer Wurstkordel verschnürt habe. An diese Kordel befestige ich dann meine Reißleine (0,45-0,50 mm Monofil). Die Steine findet man schließlich in allen Größen am Rheinufer. Steine von circa 4-5 Kilo sind ideal und trotzen auch dem Sog vorbeifahrender Schiffe.

Wichtig sind natürlich ein Boot und ein Echolot. Man nimmt die komplette beköderte Montage und Rute mit ins Boot und fährt an den Platz, an dem man später seine Köder auslegen möchte. Mit dem Echolot findet man alle Hot Spots recht schnell. Ich versuche meinen Köder immer oberhalb der Kante abzulegen, so dass der Köder später verführerisch vor der Kante in der Strömung spielt. Hat man solch einen Punkt gefunden, halte ich das Boot in der Strömung und lasse den Köder ins Wasser. Wenn das beköderte Vorfach komplett im Wasser gestreckt ist, wird der Rollenbügel geöffnet, der Stein über Bord gehoben und schließlich die gesamte Montage zum Grund gesenkt. Beim Zurückfahren ans Ufer wird die ablaufende Schnur mit den Fingern gebremst. Am Ufer sollte die Rute möglichst steil aufgestellt werden und die Schnur hin zum Stein auf Spannung gebracht werden, so dass sich die Rutenspitze leicht verneigt.

Diese Spannung ist wichtig zur Bissübertragung, Vermeidung von Schnurbögen im Wasser, Kontrolle des Köderspiels und letztendlich für den Selbsthakeffekt des beißenden Wallers. Im Herbst fressen sich die Waller die notwendige Speckschicht für den Winter an. Deswegen biete ich jetzt große Köderfische an, die ich verführerisch mit Hilfe dieser beschriebenen Montage etwa 30 cm über den Gewässerboden präsentiere.

Peter Merkel