28.05.2014
Zur richtigen Zeit am richtigen Platz
Samstag beschloss ich mit meiner besseren Hälfte eine ruhige Karpfensession für 18 Stunden an einem Baggersee zu machen. Im Gepäck hatten wir viele Neuigkeiten aus der Radical Range sowie die kompletten neuen Radical Boilies in allen Geschmackssorten. Beim Aufbauen der Ruten fiel uns schon auf, dass im Randbereich eines ufernahen Krautfeldes sich mehrere XXL-Brassen zum Laichen versammelt hatten. Immer wieder sahen wir auch kapitale Karpfen dazwischen sowie einige große Koi. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Karpfen schon laichen, da das Wetter anderthalb Wochen mehr als nur schlecht und kalt war. Es war der erste Tag nach einer Schlechtwetterfront und ich vermutete, dass die Karpfen sich im Randbereich sonnten, da das Wasser einfach noch zu kalt war. Um auch den Brassen aus dem Weg zu gehen, beschlossen wir mit 16 mm ganz und gecruncht zu füttern und mit 24 mm Hock Baits derselben Sorte zu fischen. Gefischt haben wir mit vier Ruten, die wir alle sehr ufernah präsentiert hatten, entweder in Schilfnähe oder in Krautfeldern, was sich als goldrichtig herausstellte.Der erste Lauf kam direkt nach fünf Minuten am Krautfeld und das direkt mit einem Karpfen von 34 Pfund. Was für ein Start! Der zweite, dritte, vierte und fünfte ließ auch nicht lange auf sich warten. Im Stundentakt lief immer wieder eine Rute ab und zwar auf allen Boiliesorten, die auf Fisch oder Muschel basierten.
So konnten wir am hellen Tag im glasklaren Wasser Wahnsinnskarpfen drillen. Es ist schon ein besonderer Anblick, die Fische im klaren Wasser zu beobachten und zu beangeln, jedoch bringt klares Wasser jede Menge Nachteile mit sich und zwar folgende: Die Karpfen sehen unter Wasser sehr viel mehr und wir müssen unsere Montagen unsichtbar machen, um erfolgreich zu bleiben. Des Weiteren wuchert das Kraut in klaren Seen wegen der Sonneneinstrahlung mehr wie in trüben. Oft stehen die Fische nahe an Hindernissen und kommen nur nachts zum Fressen raus. Wenn man alles berücksichtigt, wird es eine erfolgreiche Karpfensession.
Die anderen fünf Karpfen kamen in der Nacht und in den frühen Morgenstunden. Eine einmalige Kulisse am Morgen: wir standen zu zweit auf dem Boot, die Sonne ging gerade auf, ein Schleier aus Nebel legte sich über den See und wir waren am Drillen und sahen den Karpfen 5 m unter uns seine Bahnen durchs Kraut ziehen. Das sind die Momente, die süchtig machen und die Karpfenangelei zu etwas besonderen machen. Besonders für mich, der fast das ganze Jahr an den größten Gewässern Europas unterwegs ist, war das eine besondere Abwechslung, die mehr als nur Spaß machte. Vicky konnte auch gleich ihren größten Karpfen überlisten, was sie beim Fischen immer weiter nach vorne treibt. Denn sie liebt es und verbringt wie ich jede freie Minute am Wasser. Denn sind wir mal ehrlich, ist angeln nicht das geilste Hobby der Welt ;-)
In diesem Sinne, nur wer am Wasser ist, fängt Fisch!!!
Gruß Chris und Vicky