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28.08.2014

90-Minuten-Waller-Drill am Biggesee

Letzten Freitag ging es mit meinem Freund Uwe ab an unsere heimische Talsperre. Wir hatten uns an diesem Tag vorgenommen, den Hechten, Barschen und Zandern im Freiwasser nach zu stellen. Gegen 16 Uhr slippten wir das Boot ins Wasser und fuhren zu einer vielversprechenden Stelle in der Nähe: bei einer Wassertiefe von 30 Metern ist dort einiges an Struktur vorhanden.

Vor Ort montierten wir einen 21 cm großem Pelagic Shad in der Farbe Remedy, da dieser dem Hauptfutterfischaufkommen (Maräne) am nächsten kommt. Nun fingen wir an, nach brauchbaren Signalen zu suchen. Nach einigen erfolglosen Versuchen beim Anangeln von Einzelfischen bekamen wir ein ziemlich starkes Echo auf das Sonar. Wir hatten den Köder auf eine Wassertiefe von 8 Metern abgelassen und der Fisch fing an, von 9 Metern langsam zum Köder aufzusteigen. Nach ca. 30 Sekunden erfolgte ein knallharter Biss und der Fisch tauchte sofort in die Tiefe. Uwe und ich spekulierten etwas herum, was es wohl sei. Wir waren uns aber sehr schnell sicher, dass es sich hierbei nur um einen Waller handeln konnte. Letztendlich merkte man das dann auch deutlich an den Schwimmbewegungen und an der brachialen Kraft, die auf die zwar etwas straffere 180 cm Rute und die Bremse der Quantum Tour 101 MG einwirkte.

Was dann folgte, war ein Geben und Nehmen und das 90 Minuten lang. Der Fisch versuchte ständig, nur unterhalb der Sprungschicht seine Kräfte zu schonen und erwiderte jeden Versuch, ihn über die 11-Meter-Marke zu bringen, mit einer erneuten Flucht in die Tiefe. Und wir hatten ständig im Hinterkopf „Hoffentlich hält alles, Pufferknoten, nur 35 mm Vorfach Stahl, Quetschhülsen ...“

Letztendlich gelang es uns dann nach weit über einer Stunde, unseren Gegner zum ersten Mal zu Gesicht zu bekommen. Für mich war es das erste Mal, dass ich überhaupt einen Waller (Wels) an der Angel hatte und das war echt beeindruckend, solch ein schönes Tier an seinem Heimgewässer fangen zu können.

Nachdem wir ihn dann im Boot hatten, fuhren wir zum Fotoshooting an das nächstgelegene Ufer, um ihn zu vermessen. Wir legten das Maßband an: die Länge des Wallers betrug 195 cm und ist laut Aussage unseres heimischen Gerätehändlers Dirk Reuber und auch unseres Wissens wohl bis jetzt der größte gefangene Waller im Biggesee.

In diesem Sinne Petri Heil!

Frank Maiworm