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30.04.2014

Tour der fleißigen Angler

Sonne satt und die Rotaugen sammeln sich in den Schilfgebieten zum laichen: jetzt heißt es Beeilung, denn dieses Szenario ist genauso schnell vorbei, wie es begonnen hat. In dieser Zeit schieben die Waller an den Schilfkanten vorbei und schöpfen aus den vollen. Man hört es an einer Tour im Schilf rascheln und die Waller knallen am helllichten Tag in die Schwärme. Wer jetzt nicht im Flachen mit den richtigen Ködern angreift, hat wirklich was verpennt.

Schnell haben wir die Schilfpartien zugespannt und schon begann das Drillen. Am ersten Tag konnten wir direkt neun Bisse verzeichnen. Die Waller kotzten uns die halbverdauten Rotaugen ins Boot und sahen aus, als ob sie jede Minute platzen, einfach Wahnsinnsplautzen, die die Waller zu der Zeit aufbauen.

Es dauerte keine 48 Stunden und der Spuk war vorbei. Danach schalteten wir sofort und gingen in den Hauptsee zurück, denn da war das Wasser noch kälter und die Rotaugen noch nicht dran. Denn im Nebenarm lagen nur noch träge Waller rum, die alle vollgefressen waren. Nach so einer Fressorgie kann es Tage lang dauern, bis die Waller wieder auf Raubzug gehen. Da setzte ich nicht alles auf eine Karte. Ich legte meine Bojen mit System mit den verschiedensten Ködern von 2-18 m. Es lief auch hier und wir konnten direkt Waller fangen, jedoch nur Kleinere.

Irgendwas war faul, sodass wir zu ständigen Platzwechsel gezwungen wurden, um weitere Waller zu fangen. So kamen wir am Ende der Woche auf sage und schreibe auf sechs Platzwechsel. Jeder, der schon einmal mit den Bojensystem in Spanien gefischt hat, weiß was das heißt. Arbeit, Arbeit, Arbeit, dazu wenig Schlaf und zwei Unwetternächte mit schweren Gewittern sowie Hagel und im Anschluss Sonne satt.

Viele kennen mich ja von Fotos und Videos mit dicken Wallern, jedoch angele ich auf alles, was in den Gewässern so rum schwimmt. Und genauso soll es bei einen guten Guide auch sein. Man muss zu jeder Zeit wissen, wo und wie man schnellst möglich den gewünschten Zielfisch fängt. Und das habe ich Jahre lang im Welscamp Riba Roja von Andrees Angelreisen bewiesen. Und so war es auch bei dieser Tour: mehr Tackle sowie vier verschiedene Fischarten. Waller, Karpfen, Zander und natürlich Flussbarsch, die wir alle erfolgreich überlisten konnten. Wahnsinnstage liegen hinter uns mit schleimigen Klamotten, glücklichen Gästen und richtig Farbe auf der Haut, was wir uns mehr als nur verdient haben.

Wie sage ich immer so gern: nur der fleißige Angler fängt Fisch.

So haben wir 19 Waller, über 20 Zander, mehr als 10 Karpfen sowie Flussbarsche bis 49 cm überlistet. Meine Gäste konnten gleich mehrere Techniken und Strategien mit auf den Weg nehmen, um auch an heimischen Gewässern erfolgreich auf Tour zu gehen.

Neun Tage mit hohem Lernfaktor sowie viele gute Fische sind das Ergebnis dieser Tour.

In diesem Sinne: nur wer am Wasser arbeitet, bleibt auf Dauer erfolgreich

Gruß Chris Höing
www.chris-adventure-tours.com