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26.09.2013

Stausee-Abenteuer in Frankreich

Unsere diesjährige Sommertour sollte uns wieder in unser schönes Nachbarland Frankreich führen. Bereits in der Planungsphase stand für uns beide fest, dass wir ein Gewässer fern ab vom sommerlichen Urlaubstrubel beangeln wollen.
So begannen wir einige Wochen vorher mit der Recherche im Netz, die sich als recht zeitraubend herausstellte, da man über die von uns anvisierten Stauseen keine Infos in deutscher Sprache einholen konnte und so entstand eine enge Freundschaft zum Google-Übersetzer.

Schließlich nahmen wir drei große Stauseen in die engere Auswahl, die in der deutschen Angelszene unbekannt sind. Vor Ort wollten wir uns dann ein genaues Bild von den örtlichen Gegebenheiten machen und uns spontan für eines der Gewässer entscheiden.

Robin war mit Patti bereits einige Tage zuvor in Frankreich. An den Flüssen ging nix. Weder die Marne noch die Loire hatten ideale Voraussetzungen. Die Wasserstände waren extrem tief. Solche Konditionen sind ehrfahrungsgemäß eher schlecht. Aber das Wetter sollte sich ändern…..
Der Wetterbericht versprach für die kommende Woche satte Regengüsse gepaart mit herbstlichen Temperaturen um 15 Grad. Das hatten wir uns ehrlich gesagt anders vorgestellt aber angeltechnisch stimmte uns diese Prognose eher optimistisch.

In Frankreich angekommen zeigte das Thermometer lausige 12 Grad an und wir begutachteten die Gewässer. Wir entschieden uns schließlich dazu einen etwa 400ha großen Stausee zu befischen, dessen Lage wirklich traumhaft war und es war nirgends auch nur ein Karpfenangler auszumachen.

Zunächst bauten wir unser Camp am Ufer eines flachen Armes des Sees auf, der Tiefen bis 2,5m aufwies. Wir erhofften uns, dass die Fische aus dem offenen Seeteil in den Arm hineinziehen, und die Fische in der Spätsommerphase sich die Bäuche im nährstoffreichen Wasser vollschlagen.

Wir spannten unsere acht zur Verfügung stehenden Ruten in einem großen Radius, um die Chancen auf einen Fischkontakt zu erhöhen. Weiterhin bestand die Taktik darin jeweils einen großflächigen Futterplatz anzulegen, den wir mit einigen Kilo Partikeln und Rubby Dubbys präparierten.

Bereits die erste Nacht bescherte uns beiden einige Rotfedern die fleißig damit beschäftigt waren sich unsere Partikel einzuverleiben. Damit waren wir durchaus zufrieden und wir hofften, dass auch die Karpfen das rege Fressen auf den Plätzen bemerken. Bereits die zweite Nacht brachte auf der Rute, die am weitesten im offenen Seeteil lag, zwei dicke Frankreichbullen, die sich unsere Futter sichtlich schmecken ließen und einen spannenden Drill an den Old School II im absolut dichten Nebel in tiefster Nacht lieferten.

Die Tatsache, dass wir nur auf die äußere Rute Karpfenkontakte verbuchen konnten stimmte uns in den nächsten Stunden zunehmend nachdenklich. Fressen die Karpfen doch im tieferen Wasser? Daher fassten wir kurzerhand den Endschluss die Boote zu beladen und in einen anderen Gewässerabschnitt zu wechseln, wo wir den Wind massiv im Gesicht hatten und wir Tiefen bis 7m ausfindig machen konnten.

Unsere Taktik änderten wir nicht und so fächerten wir unsere Ruten wieder recht breit um viel Wasserfläche abdecken zu können. Das wir die richtige Entscheidung getroffen hatten bewies schon der erste Abend, als wir einen kleineren Schuppi auf einen einzelnen Yellow Zombie Boilie am Fuß einer Kante fangen konnten. Dieser Platz stellte sich in den nächsten Tagen als produktiv heraus und es folgten weitere Karpfen sowie zwei ansehnliche Schleien. Auch die Plätze im offenen Seeteil brachten immer wieder Fisch. Besondere Features waren keinerlei ausfindig zu machen. Der See glich einer Badewanne. So bestand unsere Taktik auf großen Plätzen mit reichlich Futter zu fischen. Zu Beginn fütterten wir im offenen Seeteil pro Platz rund 10 Liter Partikel, 2 Kilo Pellets und 3 Kilo Rubby Dubby.

Am letzten morgen stieg dann der mit 20,2kg größte Fisch der Tour ein und bildete den Abschluss einer gelungen Frankreichtour mit schönen Erlebnissen an diesem traumhaften See, den wir sicherlich nicht zum letzten Mal besucht haben!

…get hooked on…
Tobias Krämer und Robin Illner