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24.10.2013

Der Herbst macht was er will…

Der Herbst am Neckar ist in diesem Jahr geprägt von besonders rasant wechselnden Pegelständen, deren Ausmaß die von mir sorgsam vorbereitete Fütteraktion buchstäblich von der Platte geschwemmt hat! Eigentlich wollte ich doch ähnlich wie im Frühjahr bei meinem Rubby Dubby Langzeittest vorgehen und längerfristig Futterplätze pflegen, um dann in den kurzen Aktionen sofort hart am Fisch zu sein. War wohl nichts! Improvisation frei nach Bauchgefühl war wiedermal angesagt!  

Ich habe vollstes Vertrauen in mein Futter. Das ist Teil der Basis der Grundlagen, die ich habe und brauche. Wie ein Zauberer seine Trickkiste. Darauf verlasse ich unter allen Umständen. Diesmal stand ich vor einem besonderen Problem, weil sich die Situation auf den Angelplätzen, die ich für die Aktionen ausgewählt hatte, ständig maßgeblich veränderte. Anderer Pegelstände, schwere Regengüsse, es war verflucht seltsam, was da am Wasser vor sich ging.

Kurz bevor ich das Angeln am Neckar für dieses Jahr abhaken wollte, kam mein Bruder mit ins Spiel. Zu zweit konnten wir tagesaktuell planen und uns mit kurzen Einsätzen abwechseln. Dadurch stieg unsere Präsenz am Wasser, ohne dass die Kräfte des Einzelnen zu sehr darunter litten. Endlich eines Nachts klingelte mich mein Telefon morgens um halb zwei aus dem Schlaf. Steffen sprach ganz cool ins Telefon: „Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert!“  Sofort war ich hellwach. Ganz aufgeregt schilderte mein Bruder mir, wie er diesen gigantischen Schuppi den Neckarfluten entreißen konnte. 26,5 kg ließen alle Strapazen der letzten Zeit für diesen Moment komplett vergessen! Dieser Schuppenträger war seit Jahren der größte, der in unserem Neckarabschnitt gefangen wurde!

Mein persönliches Highlight ließ dann auch nicht mehr lange auf sich warten. Vier Tage später bekam ich in einer Session, die ausnahmsweise mal bei strahlendem Sonnenschein stattfand, einen schönen Spiegler ans Band und konnte ihn auch sicher landen. Ein paar harte Wochen zahlten sich jetzt doch wieder aus, und diese Momente versöhnten mich doch wieder mit unserem Hausgewässer, das ich zwischenzeitlich am liebsten ganz abgelassen hätte…

Ich wünsche euch noch spannende Herbststunden!

Patrik Pammer