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20.12.2013

Raubfischangeln am Ebrostausee – Teil IV

Um 6 Uhr klingelte der Wecker, schnell waren wir fit und fertig zum Angeln und saßen bereits gegen 7 Uhr wieder im Boot Richtung Staumauer. Wir schleppten den kompletten Weg dahin den Snuggler in 7 cm Dekor Baby Bass, in der Hoffnung noch ein paar schöne Barsche zu bekommen. Als wir an der Staumauer ankamen, schleppten wir die Strömungskante von den Turbinen ab, leider vergeblich.

Wir ankerten unser Boot an der Strömungskante ca. 20 Meter vor den Turbinen und wechselten unsere Köder von Hardbaits auf Softbaits. Ich warf direkt in den Wirbel und versuchte den Gummifisch gegen die Strömung hoch zu jiggen aber die Strömung war so stark, dass ich keinen Grundkontakt bekam. Ich wechselte immer wieder den Jiggkopf bis ich schließlich bei 50 gr angekommen war und endlich Grundkontakt herstellen konnte. Auf die ersten Bisse musste ich nicht lange warten, wobei die Fische leider nicht hängen geblieben sind. Hinzu kam, dass jeder zehnte Wurf ein Hänger bzw. Abriss war. Eine neue Taktik musste her. So baute ich meine Verticalrute (Smoke Vertical 1,80 m Wfg. 30 gr) auf und montierte meine Baitcaster (Smoke SPT). Als Köder nahm ich den Freddie Shad im Dekor Opening Night in 12 cm.

Wir lösten den Anker und fuhren direkt vor die Turbine, an der das Wasser rauskommt. Wir nutzten die Drift und ließen uns erst mal 150 Meter runter treiben. Wir fischten die gesamte Strecke vertikal ab, wobei sich das als äußerst kompliziert heraus stellte, weil die Strömung sehr stark war und viele Verwirbelungen im Strömungsbereich waren. Dadurch drehte sich das Boot ununterbrochen. Mal nach links und mal nach rechts. Dennoch konnten wir so in jeder Drift ein paar Zander fangen. Das einzige Problem dabei war, dass wir auf jeder Drift ca. 1-2 Gummis verloren.

Ich entschloss mich, ein Dropshot-Rig zu montieren, in der Hoffnung, dass ich nicht mehr so viele Verluste in Kauf nehmen musste. Der Köder war ein Slendry 10 cm im Dekor Smoke. Er ähnelt den toten Lauben sehr, die hin und wieder von der Turbine durchs Wasser getrieben werden.

Wir fuhren immer wieder zu den Turbinen und ließen uns abtreibe. In jeder Drift gab es Bisse und Fisch, die Größe der Zander war aber sehr klein. Nebenbei konnten wir sogar den einen oder anderen Wels auf den Slendry haken. Jedoch waren es immer nur riesige Welse, die wir nach 1 bis 2 Stunden Drill verloren.
 
Gegen 16 Uhr entschlossen wir uns noch mal den Snuggler Wobbler zu montieren, da das Angeln in der Drift (Vertical/Dropshot unter schwersten Bedingungen) an den Turbinen sehr anstrengend war. Wir fuhren die Strömungskante immer wieder mit unseren Wobblern ab. Nach ca. einer Stunde bekam Beni einen richtigen „Run“ auf seiner feinen Barschrute und konnte nach einem langen Drill einen 135 cm Wels mit seiner 15 Wfg. Rute landen, wobei der Drill wirklich spektakulär war.

Nachdem die Dämmerung hereinbrach, fuhren wir wie die letzten Abende auch, zur Staumauer. Ich startete mit der Dropshot-Rig und dem Slendry in 10 cm. Die Bisse ließen nicht lange auf sich warten. Nach einigen Zandern montierte ich den Magic Pelagic in 21,5 cm und warf ihn wieder direkt vor die Staumauer. Ich jiggte den Pelagic Shad vom Flachen ins Tiefe und wurde auch nach kürzester Zeit mit schönen Zandern belohnt.

Nach dem wir die letzten Abende nur mit schwarzen Ködern gefischt haben und auch sehr gut fingen, war ich neugierig, ob sie auch auf hellere Farben beißen. Ich montierte den Smelt Shad 13 cm Dekor Lava und warf wieder zur Staumauer. Nach einigen Würfen bekam ich ein kräftigen Biss. Es knallte richtig in meiner Smoke und ich gab ein heftigen Anhieb. Plötzlich spürte ich nur Kopfschläge in meiner Rute und ich dachte mir ‚Das kann nur ein richtig kapitaler Barsch sein’. Nach einer Minute kam der Fisch hoch und entpuppte sich als Baby-Wels. Beni und ich lachten und machten uns startklar für den Heimweg.

Euer John Chowns