08.04.2013
Silent Runner Spoon - das beste Rezept für scheu gewordene Waller
Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass die besten Hotspots auf Waller im Frühjahr die Wehrstufen sind, denn dort werden die Fischwanderungen erst einmal gestoppt und alle Fischarten müssen sich den Weg durch die Fischtreppen suchen. Größere Fischarten, wie der Waller, sind zu groß für die Fischtreppen, er lässt sich - wenn gerade ein Schleusentor auf ist (wenn auch zufällig) - mit den Binnenschiffen "schleusen". Gerade im Frühjahr sammeln sich riesige Fischschwärme vor den Wehren. Zudem zieht das schnelle, nahrungsreiche Turbinenwasser unterhalb des Wehres zahlreiche Futterfische an. Leider sind aber auch die Turbinen des Kraftwerkes eine Todesfalle für den Aal, der dort "klein gehackt wird". Gerade aus diesen Gründen sind solche Plätze ein wahres Futterparadies für die Räuber. Unterhalb jeder dieser Wehrstufen werden jedes Jahr dutzende große Waller gefangen.Dies zu 80 Prozent mit Löffelblinker: Laut klatschend landet das Blech auf der Wasseroberfläche, wodurch die Welse angelockt werden, bis zu 20-mal wirft man hierbei den Blinker immer wieder exakt auf dieselbe Stelle und hofft dabei auf einen Wallerbiss. Leider werden diese Bisse immer seltener, denn einige dieser Wehrstufen sind in den letzten Jahren so stark befischt worden, dass die Welse dazu gelernt haben und entsprechend vorsichtig auf das Klappern reagieren.
Bekomme ich auf meine herkömmliche Doppelblinker keine Bisse mehr, ändere ich meine Taktik um 180 Grad und montiere einen leisen Silent Runner Sponn. Diese Weltneuheit wurde für mittlerweile scheu gewordene Waller und stark beangelte Gewässer entwickelt. Denn oftmals verrät sich der Blinker bereits beim Aufschlag durch klappernde Haken, Sprengringen und Wirbel. Beim Silent Runner entstehen keine dieser metallischen Geräusche, denn der Blinker läuft direkt auf der Schnur.
Die Fressphase der Welse wird sich noch über Wochen hinziehen und mit steigenden Wassertemperaturen ihren Höhepunkt erreichen, denn dieser Winter war sehr lang und die gefangen Welse waren doch sehr dünn. Sie benötigen jetzt eine Speckschicht und müssen wegen der späteren Revierkämpfen vor der Laichzeit zu Kräften kommen, denn nur der Stärkste darf sich in der Natur fortpflanzen.
Die Montage:
Ich benutze eine recht steife Spinnrute mit einer sehr robusten Rolle mit zuverlässiger Bremse, als Schnur kommt eine 0,30er Geflochtene zum Einsatz mit einer Tragkraft von ca. 30 Kilo. Diese benötige ich für eine optimale Köderführung, zudem fliegt diese leicht von der Rolle ab, somit kann ich punktgenau und weit werfen. Die Blinker befestige ich nicht direkt an der Hauptschnur, sondern benutze ein Stück Mono der Stärke 1,20mm als Vorfach. Das Mono ist sehr abriebfest und schützt die Hauptschnur vor scharfkantigen Steinen und dem Wallermaul. Das Stück Monovorfach wird über einen No-Knot Wirbel mit der Hauptschnur verbunden. So erleide ich kaum Tragkraftverlust.
Euer Peter Merkel