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04.10.2010

"Harbort meets Aderkas" - Mission Großbarsch!

Das gezielte Fangen großer Barsche ist sicher eine der spannendsten Angelarten im Süßwasser. Kaum ein anderer Fisch sieht ausgewachsen so imposant aus, wie es bei unseren großen Streifenträgern der Fall ist. Grundvoraussetzung, um auf Dauer erfolgreich zu sein, sind größere, klare Gewässer, die dennoch genügend potentielle Futterfische bieten und halbwegs frei von Netzfischerei sind. Die Senioren unter den Barschen sind leicht über 20 Jahre alt und es erfordert demzufolge ganz spezielle Voraussetzungen, um einen guten Großbarschbestand zu ermöglichen.

Ich habe in den vergangenen Jahren mehr und mehr gezielt solche Gewässer beangelt und zahlreiche Barsche bis über 50 cm gefangen; doch waren dies überwiegend Einzelfische. Oft sind Schwärme von vier oder fünf guten Fischen aufgetaucht, von denen man wiederum zwei, drei fangen konnte, bis die anderen Kollegen das Fressen einstellten. Tage mit über zehn Fischen über 40 cm sind regelmäßig dabei gewesen. Doch das was ich Mitte August in Südostnorwegen erleben durfte, das war einfach atemberaubend. Quantum Teamangler Holger Aderkass hat mich und meinen Angelfreund Magnus Merkinger zu sich nach Norwegen eingeladen, um mit der aktuellen Quantum-Gummiköder-Palette den dicken Stachelrittern das Fürchten zu lehren.
Der Plan war geschmiedet und keine drei Wochen später standen wir drei am Ufer eines fast unbefischten Sees im Südosten des Landes. Nachdem Holger sein Boot routiniert zu Wasser gelassen hatte, begannen wir zunächst mit dem Zanderfischen.
 
Der Bestand ist umwerfend. Der Tag begann direkt mit einigen Doppeldrills hintereinander. Es waren überwiegend kleinere Fische, doch Magnus hielt den Schnitt der Fische mit dem Freddy Shad deutlich weiter oben als Holger und ich mit unseren Aktionsködern. Die Farbe „Sunset“ war der absolute Spitzenreiter an diesem Tag. Kaum war dieser Köder im Wasser, hatte man das Gefühl, dass sich die Zander gegenseitig wegschubsten, um den Shad zu verhaften. Nach guten 20 bis 30 Zandern beschloss Holger, nach den Barschen zu suchen.

Erster Ankerplatz und erster Wurf - Peng! Die kommenden Stunden waren unbeschreiblich. In guter Regelmäßigkeit waren alle drei Ruten gleichzeitig krumm. Der Schnitt der Fische lag jenseits der 40cm-Marke. Absolut unglaublich! Als Köder dienten uns unsere heimischen Favoriten: 10cm Startocaster, 10 und 14 cm Hairy Mairy sowie der 15cm lange Freddie Shad. Phasenweise hatten Aktionsköder die Nase vorne. Magnus bewies, dass der schnelle und kurz ausschwingende Schaufelschwanz des Stratocasters in Kombination mit sagenhafter Wurfweite eines der sichersten Rezepte für aggressive Barsche ist.

Vor allem abends kommen die Fische immer wieder kurz zum Rauben an die Wasseroberfläche. Wer schnell und weit werfen kann, ist hier klar im Vorteil. Holger und ich kümmerten uns mit aktionsarmen Ködern wie dem Hairy Mairy um die zum Grund zurückkehrenden Räuber. Die Fische haben die Köder unfassbar aggressiv attackiert. Bei Fehlbissen haben sie sofort zwei bis drei Mal noch härter nachgefasst, um kurzen Prozess mit der vermeintlichen Beute zu machen. Man merkt – hier geht es nicht um vorsichtiges Nagen oder Anfassen – für die Beutefische geht es hier um Leben und Tot.

Handlange Futterfische springen wie Lachse durch die Luft, gefolgt von einem Rudel hungriger Barsche, groß wie Satzkarpfen. Im Hintergrund die untergehende Sonne und hektische Drills im Minutentakt! Das ist Barschfischen der Extraklasse! Ähnlich könnte es in Deutschland sein, wenn C&R so gehandhabt wird wie es dort der Fall ist. Holger, vielen Dank! Das war super.

Euer Fredrik Harbort