Sie befinden sich hier:

04.11.2010

Stippen Extrem

Es ist Anfang November und aufgrund der milden Temperaturen beißen die Barben im Rhein noch wirklich gut. Während ich die letzten Male mit der Feeder los war, habe ich mir heute vorgenommen, mit der Kopfrute auf Barben zu tunken. Dafür benötige ich eine Rute die den heftigen Fluchten der großen Barben gewachsen ist. Ich habe mir dafür die neue Browning Sniper Pro Carp ausgesucht und werde sie heute auf Herz und Nieren testen. Die Sniper Pro Carp  besticht durch ein hervorragendes Preis- / Leistungsverhältnis. Sie ist außerordentlich steif und man hat das Gefühl eine Rute aus einer wesentlich höheren Preiskategorie in der Hand zu halten.
Ein wesentlicher Teil beim Stippen auf große Fische ist der Gummizug. Hier kommt für mich ausschließlich ein Hohlgummi in Frage. Diese Hollow Elastics, wie sie auf englisch und im Fachjargon heißen, bestechen durch ihre außerordentliche Kraft, mit der der Fisch gedrillt wird. Ein großer Vorteil dieser neuen Gummizüge ist, dass der Fisch mit der selben Kraft, mit der er gegen den Gummi zieht auch wieder zurückgezogen wird. Er muss also zweimal Kraft aufwenden und der Drill wird wesentlich verkürzt, weil der Fisch schneller ermüdet. Der Cenex Hohlgummi von Browning ist für diese Art der Stipperei perfekt geeignet. Ich verwende heute den 2,8mm Gummi.
Der Gummizug wird in der Regel im zweiten und dritten Teil der Kopfrute montiert. Die Spitze bleibt völlig außen vor, denn die müsste für die dicken Hollows so weit gekürzt werden, dass ohnehin nur ein kurzer Stummel übrig bleiben würde. Den Längenverlust durch das Weglassen der Spitze kann  falls erforderlich mit einem Mini Extension (kurzes Handteil) ausgeglichen werden. Weiß ich, dass nur kapitale Barben am Angelplatz zu erwarten sind, kann der Gummizug auch über drei Teile (2-4) montiert werden.
Die verwendeten Schnüre sind den zu erwartenden kampfstarken Fischen und dem robusten Gummizug angepasst. Eine 0,25er Hauptschnur und ein 0,20er Vorfach sind für große Barben ideal. In Ausnahmefällen ist auch ein 0,25er Vorfach möglich.
Der Haken sollte natürlich auch entsprechend robust ausfallen und über einen weiten Bogen für einen guten Sitz verfügen.
Meine favorisierte Angelmethode ist das Tunken. Hierbei wird die Pose schwebend über der Wasseroberfläche geführt und mit dem Birnenblei der Grund abgetastet.
Die Bisse kommen bei dieser Methode mitunter sehr heftig und der Gummizug schießt von jetzt auf gleich aus der Rute. Dann gilt es, dagegen zu halten und dem Fisch das Gefühl zu geben, wer hier der Chef im Ring ist: ich! Versucht man einer großen kampfstarken Barbe zu viel Schnur zu geben (beim verkürzten Angeln ohnehin nicht möglich) hat man keine Chance und der Fisch ist weg.
Spricht man übers Tunken, ist das Thema Futter unumgänglich: Das Futter beim Stippen in extremer Strömung erfüllt gleich mehrere Aufgaben. Zum einen soll es mit seinem verführerischen Duft die Fische an den Angelplatz locken und dort zum Fressen anregen. Weiterhin dient es aber auch dazu die Lebendköder, die in starker Strömung der Schlüssel zum Erfolg sind, an den Gewässergrund zu bringen. Meine Top-Mischung für das Stippen auf große Barben besteht aus:

2kg Browning Easy Cheesy
2kg Browning No. 1
2kg Browning River
dazu Kies als Beschwerung und 1-2l Maden

Nach der Anfangsfütterung, die aus 8-10 apfelsinengroßen Futterballen besteht, wird geangelt. Es dauert nicht lange und ich bekomme den ersten Biss. Eine Barbe hat das Madenbündel auf dem Haken genommen und der Gummizug schießt aus der Rute. Jetzt ist die Zeit gekommen in der die Sniper zeigen muss, was sie kann. Die Rute liegt auch im Drill perfekt in der Hand und ich kann den Fisch sicher in den Kescher führen. Im weiteren Verlauf kann ich mehrere schöne Barben und Brassen fangen.
Die Sniper Pro Carp ist wirklich ein Top-Gerät zum Tunken.

Euer Kai Chaluppa