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10.12.2010

Karpfenworkshop mit der Jugendgruppe der SAV Hamburg

Hallo mein Name ist Tim Schröder (15), ich habe mich am 16. Oktober mit weiteren Jugendlichen, zwei Jugendgruppenleiter(n) und dem Quantum Teamangler Sven Radzewitz am schönen Holzsee bei Nettelau getroffen. Ich freute mich schon die ganze Woche auf dieses Wochenende, da es nur ums angeln gehen sollte mit Tipps vom Angelprofi. Ganz besonders im Fokus stand unser Zielfisch der Karpfen. Der Holzsee ist ein sehr schöner, 20 Ha großer, ruhiger See mitten in einem Wald gelegen. Als erstes stand unsere aller Lieblingsaufgabe auf dem Plan - die Boote ausschöpfen.
Nachdem das mit voller Begeisterung erledigt wurde, packten wir unsere Sachen in die Boote und ruderten zu unserem Vereinshaus am gegenüberliegenden Ufer, was man nur mit dem Boot erreichen kann. Dort erklärte uns Angelprofi Sven Radzewitz alles über Karpfen und die Angelmethoden. Er erläuterte uns einige Kniffs und Tricks über die für uns noch fremden Köder und zeigte uns verschiedene Boilies in unterschiedlichen Größen und Geschmacksrichtungen. Bei einer kleinen Boilieverkostung stellten wir fest, dass die Karpfen echte Feinschmecker sind. Für das Fischen am Holzsee bekamen wir Boilies in der Größe 20mm und Pop Up Boilies in den Größen 16 bis 20mm.
Der Profi vom Team Quantum zeigte uns das Safety Bolt Rig und das Helicopter Rig, die wir anschließend nachbauten. Unter seiner Anleitung fiel mir und allen anderen das nicht schwer. Die Materialien dafür sponserte die Firma Quantum.
Sven erklärte mir, dass die Karpfen in der Nacht gerne in flache Gewässerbereiche kommen um dort nach Nahrung zu suchen. Nach diesen Vorgaben legte ich mit einem Angelkumpel für die Nacht die Futterplätze an. Als Anfütterungsmittel benutzen wir Mais, Weizen und andere Sämereien. Es wurde uns ebenfalls gezeigt, wie man die Ruten am besten mit dem Boot ausbringt und Marker-Posen setzt, so dass die Futterplätze auch in der Nacht gut wiederzufinden sind. Ein weiteres, wichtiges Detail war, dass wir die Schnüre absenkten. Da wir keine speziellen Absenkbleie zur Hand hatten, halfen wir uns mit ganz normalen 30 Gramm Bleien aus, die wir mit Hilfe eines Karabiners in die Schnur einhängten.
Am Nachmittag ging es endlich ans Wasser, unser Zielfisch war natürlich der Karpfen. Bis zum Grillen am Abend fingen wir leider keinen Fisch mehr. Beim Essen hatten wir uns alle eine Menge zu erzählen. Natürlich ging es ums Angeln. Nach einer reichhaltigen Stärkung bezogen wir wieder unsere Angelplätze für die Nacht. Mein Angelkumpel und ich fischten von einem Steg, auf der gegenüber liegenden Uferseite vom Haus, da die anderen gerne vom Haussteg aus fischen wollten. Wir verständigten uns nachts mit Funkgeräten. Zweimal wurden wir mit dem Ruf "Fisch" angefunkt. Es waren zwar nur Brassen, der Größere maß aber immerhin 68cm, und nicht unser Zielfisch der Karpfen, aber trotzdem ärgerte uns das ein bisschen, da wir noch nichts gefangen hatten.
Unseren ersten  Fisch fingen wir erst morgens um 5:45 Uhr, aber dafür war es ein spektakulärer Drill. Lange wussten wir nicht einmal, was wir am Haken hatten. Der Fisch begann immer wieder große Fluchten, dass die Rollenbremse nur so sang. Nach 20 Minuten hatten wir den Fisch endlich in unserem Kescher. Es war ein Karpfen von 11 Pfund, der uns alles Können abverlangt hatte. Wir freuten uns tierisch, aber die Freude hielt nicht lange an. Da wir, vom Biss aus dem Schlaf gerissen, zum Drillen hinaus auf den See ruderten, um schnell von den Seerosen weg zu kommen, sind wir ohne Schuhe, nur auf Socken ins Boot gesprungen. Somit hatten wir komplett nasse Füße, die sehr schnell auskühlten. Da wir keine Ersatzsocken mit hatten, mussten wir unseren Jugendgruppenleiter morgens um 6:30 Uhr aus dem Bett klingeln, um ihn nach trockenen Socken anzubetteln. Er war nicht besonders begeistert, dennoch wurde unser Bitten erhört. Als kleine Rache dafür, dass aus dem Bett klingeln, nutzte er die Bootsfahrt noch für eine kleine Runde Schleppfischen!
Mit trockenen Socken trafen wir uns am Sonntagmorgen zum Frühstück am Haus und ich stellte fest, dass die Nacht sehr erfolgreich war, unser Schuppi von 11 Pfund war der größte Fang. Die anderen fingen ein kleineren Karpfen und zwei große Brassen bis 7 Pfund.
Nach dem Frühstück und einem Erfahrungsaustausch der letzten Nacht, stand der Tagesplan an und viele Fragen waren noch offen, wie zum Beispiel, ob es sich überhaupt lohnt, den Tag über auf Karpfen zu fischen. Dabei gab es getrennte Meinungen und so versuchten mein Kumpel und ich es weiter auf Karpfen. Von den anderen versuchten die meisten ihr Glück auf Barsch und Hecht. Es war mir und meinem Kumpel leider nicht vergönnt, an unseren Erfolg der Nacht anzuknüpfen. Die anderen fingen drei Hechte bis 85 cm und ein paar Barsche um die 20 cm.
Beim Zusammenpacken am Abend haben wir unsere Erfahrungen nochmals ausgetauscht und es war mir klar, dass wir es unbedingt wiederholen müssen. Es hat sehr viel Spaß gemacht und war sehr interessant, was uns der Angelprofi Sven Radzewitz vom Team Quantum erzählt und gezeigt hat. Ich fand, dass wir eine tolle Truppe waren und von mir aus, kann es jederzeit wieder losgehen, hier an den schön gelegenen Holzsee oder eines der anderen wunderschönen, naturbelassenen Gewässer der Sportangler Vereinigung Hamburg e.V.

Petri Heil.
Tim Schröder