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29.07.2008

Einen Tag Angeln mit Tschernobyl-Kindern



Von Reinhard Nadlinger (Browning Team Österreich)

Dem 10. Juli 2008 blickte das Browning Team Österreich gespannt und voller Erwartungen entgegen. Nicht etwa, weil ein großer Angelbewerb stattfand – diesmal stand Besuch aus dem Ausland auf dem Programm. Nein, keine Angelgröße besuchte Österreich, sondern eine Gruppe von 17 strahlengeschädigten Kindern aus Tschernobyl. Gemeinsam mit dem Angelverein Amstetten nutzten wir die großartige Chance, einen kleinen Beitrag für das Wohlergehen schwer kranker Kinder aus der Ukraine zu leisten.

Die Katastrophe ereignete sich bereits vor 22 Jahren und von Jahr zu Jahr erinnern sich weniger Menschen daran. Doch die Spätfolgen des Unglücks reichen bis heute und die leidtragenden sind einmal mehr unschuldige Kinder. Denn auch Jahre nach der Katastrophe erkranken noch immer Kinder an Leukämie und anderen ernsthaften Krankheiten.

Im Zuge des Programms „Tschernobyl Kinder Ybbs“ kamen bereits zum 13. Mal Kinder nach Österreich. Der Aufenthalt ermöglicht ihnen eine Erholung von den Strapazen der Chemotherapie. Bei gesunder Kost und kreativer Freizeitgestaltung wird den Kindern, die im Alter von 8 bis 16 Jahren teilnehmen, ein möglichst sorgenfreier 3-wöchiger Aufenthalt ermöglicht.



Neben vielen verschiedenen Freizeitaktivitäten stand dieses Mal auch ein Tag am Wasser auf dem Freizeitplan. Es war ein sehr schwüler und heißer Tag, da kam die Abwechslung am Wasser gerade recht. Die Fa. Browning und das Angelcenter Amstetten stellten die benötigten Angelgeräte, Kappen und Leibchen zur Verfügung. Wir übernahmen die Betreuung der Kinder. Sie waren sofort Feuer und Flamme und konnten es kaum erwarten, mit dem Angeln zu beginnen.

Nach kurzer Einschulung ging es endlich los. Die Feederkörbe wurden prall gefüllt ins kühle Nass geworfen. Einige der Kids konnten bereits eine sehr gute Wurftechnik vorweisen. Trotz aller Versuche, an den Fisch zu gelangen, konnten jedoch nur einige kleine Rotaugen und Ukeleien gefangen werden. Dennoch hatten wir gemeinsam mit den Kindern sehr viel Spaß und der Angeltag verging einfach zu schnell.



Als wir den Kindern zum Abschluss klarmachten, dass sie die Angelsets behalten dürfen, flossen nicht nur bei den ihnen die Freudentränen. Die Dankbarkeit der Kinder war einfach überwältigend. Wir bedanken uns bei den Organisatoren von „Tschernobyl Kinder Ybbs“,  dass wir einen Beitrag zum Wohlergehen dieser vom Schicksal geprägten Kinder leisten durften. Es war eine großartige Erfahrung. Großer Dank gilt natürlich auch den Sponsoren der Angelausrüstungen und für die Bereitstellung des Gewässers.

Da uns das Schicksal der Kinder sehr berührte und wir diese Aktion als sehr gut und perfekt organisiert befinden, haben wir uns sofort für nächstes Jahr bereit erklärt, diesen Tag zu wiederholen. Denn was gibt es schöneres, als ein Lachen eines Kindes!?



Weitere Infos zum Programm „Tschernobyl Kinder Ybbs“ finden Sie unter http://groups.msn.com/TschernobylKinderYbbs/einleitung.msnw