05.10.2006
Blei für die Brandung. Für jedes Wetter das richtige!
Je unterschiedlicher das Wetter, desto umfangreicher sollten auch die Bleisorten fürs Brandungsangeln sein. Nicht nur das Gewicht ist entscheidend, sondern gerade auch die Form. Je nach Wetter sollen die Bleie am Meeresboden entweder rollen, oder aber auch – je stärker die Meeresbewegung – am Grund liegen bleiben. Auch die verschiedenen Stranduntergründe mit Steinen oder Sand spielen eine Rolle.Krallenblei
Das Krallenblei ist für starke Seitenwinde am besten geeignet, da die Schnur vernünftig gespannt werden kann. Durch die Metallkralle hakt sich das Blei in den Grund und verhindert, dass es stark zu rollen beginnt. Ein großer Schnurbogen würde z.B. die Bisserkennung erschweren oder sogar unmöglich machen. Würde man ein rollendes Blei bei starker Seitenströmung nutzen, kann es durch die Strömung sogar unbemerkt an den Strand rollen oder einen neben sich angelnden Kollegen behindern.
Sargblei
Das Sargblei ist hervorragend zum Fischen bei sehr starker Brandung von vorne geeignet. Da der Haken direkt hinter dem Blei angeboten wird (Nachläufermontage), ist man im fängigen Bereich, da die Fische am Grund stehen, um die aufgespülte Nahrung zu schnappen. Durch die starke Brandung ist weites Werfen nicht nötig, da der Fisch sich dicht unter Land befindet. Durch die flache Form des Bleies bleibt es hervorragend am Grund liegen, da es von der Strömung nicht so stark mitgezogen wird. Bei einem Bleigewicht von 200g müßte ein rundlicheres Blei 300 g wiegen, um ähnlich sicher liegen zu bleiben.
Torpedoförmiges Blei
Das Blei für die weiten Würfe. Es wird vor allem bei leichter Brandung genutzt, wenn es heißt, weiter raus zu kommen, da der Fisch nicht so weit unter Land steht. Bei leichter seitlicher Strömung stellt sich ein Rolleffekt ein und das Blei sucht selber den Meeresgrund langsam nach den Fischen ab. Durch die Bleiform ist ein geringer Luftwiderstand das, was die weiteren Würfe ermöglicht.
Tropfen-Blei
Ein einfaches Allround Blei. Durch den großen Querschnitt des Bleies ist eine geringere Wurfweite die Folge. Dennoch läßt sich dieses Blei zum Brandungsangeln hervorragend einsetzen. Auch das Rollen auf dem Meeresgrund läßt dieses Blei zu.
Die neue Generation „Blei“:
Aroma-Blei
Von der Form her ist es auch für die weiten Würfe gedacht und auch um auf dem Meeresgrund zu rollen. Das Besondere ist jedoch die mikroporöse Einlage, die mit Lockstoffen getränkt im Wasser den Duft wieder abgibt und dadurch die Fische zusätzlich lockt.
Anwendungsmöglichkeiten vom Aromablei:
- Einlegen in die Bauchhöhle eines Frischen Herings zur Duftaufnahme (besonders geeignet wenn der Hering die Hauptnahrung der Dorsche ist)
- Aufbringen von Lockstoffen wie z.b. Krabbenöl mit Zerstäuber oder direkt aus dem Lockstofffläschen.
- Den Inhalt eines Wattwurms auf die Mikrofolie geben, um die Fängigkeit zu erhöhen.
- Das Aromablei sollte immer nur mit den gleichen Lockstoffen versehen werden, da sich diese nicht mit anderen vermengen. Am besten mit einer Tüte und Beschriftung aufbewahren.
Rocket Brandungsblei
Das Blei ist für leichte Ströhmungsverhältnisse und besonders weite Würfe. Durch die spezielle Beschichtung hat das Blei eine sehr gute Flugeigenschaft, da kaum Verwirbelungen entstehen.
Bomb-Brandungsblei
Von den Eigenschaften her genauso wie das Rocket Blei, jedoch sind bei diesem Blei seitliche Stabilisatoren angebracht, welche auch bei schlechtem Abwurftiming das Trudeln verhindern. Durch die stabilen Flugeigenschaften schaffen auch ungeübte Werfer gute Weiten.
Die Brandungsbleie der neuen Generation von Zebco/Quantum sind in jedem gut sortierten Fachhandel zu erwerben.
Noch ein paar Worte bezüglich des Untergrundes:
Am steinigen Grund braucht man manchmal z.B. kein Krallenblei einsetzen, da sich ein rollendes Blei auch in die Steine rollt, wo sich die Drahtarme des Krallenbleies zusätzlich verhaken können, was das Lösen ungemein erschweren kann.
Das Sargblei kommt am Besten auf sandigen Untergründen in Frage. Auf steinigen Untergründen kann es sich zu sehr verkannten, so dass dort besser ein rundes Inline Blei zum Einsatz kommen sollte. Die anderen Bleiarten lassen sich auf allen Meeresbeschaffenheiten einsetzen.
Michael Andreas