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25.10.2005

Der Browning-Ovens-Cup 2005

Immer am letzten Samstag im September ist es soweit: Seit Tagen sind viele Angler aus den verschiedensten Ecken Deutschlands und Dänemarks vor Ort. Auch den nicht angelnden Bewohnern Schwabstedts und Umgebung fällt auf, dass seit Mittwoch sehr viele voll beladene Autos, vornehmlich Kombis und Vans, die Gegend unsicher machen. Inzwischen wissen die meisten Ortsansässigen, dass es sich um die Teilnehmer des Browning-Ovens-Cups handelt.

Eine große Anzahl reiste bereits Mittwoch oder Donnerstag an, um sich entsprechend vorzubereiten, oder einfach auch nur ein paar schöne Tage zu machen. Und schöne Tage hatten wir wirklich: Nachdem im letzten Jahr durch Hochwasser bedingt auf Ausweichgewässer zurückgegriffen werden musste, hatten wir dieses Jahr wettertechnisch bombastische Bedingungen. Am Samstag war das Wetter schon so gut, dass bei blankem und stehendem Wasser teilweise die Fische schon wieder beißfaul wurden, doch dazu später mehr.

Für die 250 Teilnehmer konnten die vorgesehenen Strecken an Treene und Eider genutzt werden. In der Treene durfte in den Sektoren A und B nur mit der Pose gefischt werden. In Sektor C in der Eider waren alle Angelarten erlaubt, in den Eidersektoren D nur Grundruten und in E nur die Posenangelei. Zum Gewicht gab es für jeden gefangenen Fisch weitere 100 Punkte. Somit wurden die Mannschaften taktisch doch stark gefordert. Es musste der richtige Angler in den jeweiligen Sektor gesetzt werden. Dort war dann die Entscheidung gefragt, ob man auf den großen Fisch (Gewicht), oder auf die Stückzahl setzt. Teilweise ist dabei ein ständiger Wechsel der Angeltaktik erforderlich, um sich den verändernden Begebenheiten anzupassen, denn bei einer Angelzeit von 5 Stunden passiert doch Einiges.

Die Sektoren waren für die Wertung noch mal in Halbsektoren unterteilt („französische Wertung)“, um möglichst faire Ergebnisse zu erhalten. Für die Einzelwertung wurden dann die jeweiligen Halbsektorensieger miteinander verglichen dann die Zweiten, die Dritten ….

Am Samstag wurde dann 5 Stunden von 9:45 Uhr bis 14:45 Uhr geangelt. Die Frage war, wie würde der Fisch auf die Wetterverhältnisse der letzten Tage reagieren. Wir hatten konstant gutes Wetter, im Training wurde zum Teil sehr gut gefangen und die Erwartungshaltung war entsprechend hoch. Um es vorwegzunehmen, die Fänge entsprachen nicht den Erwartungen. Das ruhige Wasser hatte die Fische vorsichtig werden lassen, das (gezeitenbedingt) stehende Wasser hatte dann seinen Teil dazu getan. Es kamen aber doch mehr als genug Fische zur Waage, um eine vernünftige Auswertung durchführen zu können. Es gab nur sehr wenige Nichtfänger in der Treene.

In der Treene, den Sektoren A und B, beherrschten Kopfruten und Speedruten bis 5 oder 6 m Länge das Geschehen. Es ging vornehmlich um Kleinfische, und eine größtmögliche Stückzahl bedeutete grundsätzlich ein gutes Ergebnis für die Mannschaftswertung. In Sektor A1 erreichte man schon mit 2500 Punkten den 4. Platz, in Sektor A2 waren dafür 6500 Punkte notwendig. Während im ersten Abschnitt die besten Ergebnisse aus der Mitte kamen, dominierten im anderen Abschnitt die Endplätze deutlich. Dieser Endplatzvorteil war auch im B-Sektor klar erkennbar. Die jeweils ersten Plätze gingen alle in den Außenbereich. Insgesamt waren in diesem Abschnitt die Fänge aber doch besser als im A-Sektor und relativ gleichmäßig über die Strecke verteilt. Im Abschnitt B1 z.B. waren 7000 Punkte erforderlich um den 10. Platz zu erreichen.

Der Sektor C war der abwechslungsreichste, nicht nur was die Struktur an den verschiedenen Plätzen betraf, sondern auch was das Angeln anging. Da hier alle Angelarten erlaubt waren, musste man sich auch auf Alles einstellen. Teilweise musste der kleine Fisch abgesammelt werden, dann musste man einzelne große Fische mitnehmen. Diese kamen erst im Verlaufe der Veranstaltung an die Plätze. Ein ständiger Wechsel brachte den größten Erfolg. Während die meisten erfolgreichen Angler über die Stückzahl eine gute Platzierung erzielten, konnte Ralf Siebert (Mosella Bremervörde), wie im Vorjahr auch, den Gesamtsektor mit großen Fischen gewinnen.

Im reinen Feedersektor D lief es etwas anders als erwartet. Während auf der ganz kurzen Linie (ca.15 bis 20 m) an den meisten Stellen sehr wenig ging, mussten die Fische vornehmlich auf Distanz erbeutet werden. Teilweise wurden die Fische auf ca. 65 m erbeutet, größere Stückzahlen kamen nicht zustande, es war wichtig den etwas größeren Fisch zu fangen. Während in B1 die vorderen Platzierungen aus der Mitte kamen, war in B2 eine hohe Nummer notwendig, um ganz Vorne zu sein.

Im E-Sektor fielen die Fänge, wie in den Jahren zuvor auch, wieder etwas schlechter aus. Das gute Wetter hat auch hier den gleichen negativen Effekt wie an der Treene zur Folge gehabt. Die Endplätze gewannen die jeweiligen Halbsektoren, alle weiteren Platzierungen kamen aber aus den Sektoren gleichmäßig verteilt heraus. In E1 waren rund 7000 Punkte für Platz 5 notwendig, in E2 genügten 4300 Punkte. Da die Kleinfische im Uferbereich recht unkooperativ waren, mussten nach dem Absammeln in den meisten Fällen die Fische auf der längeren Distanz mit der Bolo- oder der Wagglerrute erbeutet werden.

In den jeweiligen Halbsektoren setzen sich folgende Angler durch:

A1: Kai Bergolte ASV Sulingen 2 19480 Punkte (63 Fische/13180g)
A2: Gerd Beich ASV Sulingen 1 16120 Punkte (114 Fische/4720g)

B1: Jürgen Müller AV Stapel 29100 Punkte (202 Fische/8900g)
B2: Stefan Brodersen Bredstedt Jugendbetreuer 10300 Punkte (72 Fische/3100g)

C1: Ralf Siebert Team Mosella Bremervörde 17160 Punkte (29 Fische/14260g)
C2: Peter Jensen Team Browning Denmark 16120 Punkte (113 Fische/4820g)

D1: Helmut Wölker Browning Team Bayern 13960 Punkte (28 Fische/11160g)
D2: Dennis Klan Mixed Team (Hennstedt) 14120 Punkte (24 Fische/11720g)

E1: Jörg Battermann VNS Goslar 2 10960 Punkte (52 Fische/5760g)
E2: Markus Pulst Uetersen-Tornesch 8580 Punkte (51 Fische/3480g)

Bei der Auswertung nach einigen Sektoren zeigte sich wieder ein Kopf an Kopfrennen von diversen Mannschaften. Mit einem richtigen Ausreißer würde man eine Topplatzierung verlieren. Das beste Beispiel dafür war die Mannschaft des SFG Main-Kinzig. Mit einer 23 in einem Sektor bei der Gesamtplatziffer 38 fiel das Team auf den immer noch guten 6. Platz zurück. Bei jedem weiteren Sektor sollte sich zeigen, wer das konstanteste Team hatte. Alle anderen vorne platzierten Mannschaften zeigten durchweg konstante Leistungen und blieben dadurch auch auf in der Wertung ganz vorne.

Zum vierten Mal in Folge wurde das Browning-Ovens–Team 1 (Schwabstedt 1 mit den Anglern Jan-Willi Kupperschmidt, Michael Peter, Ulrich Prehn, Rüdiger Hansen und Jörg Ovens) mit der Platzziffer 19 (2/2/5/4/6) Sieger vor dem Browning-Team Denmark mit der Platzziffer 25 (11/8/1/2/3). Auf dem dritten Platz folgte Mosella Bremervörde mit Platzziffer 32 (7/13/1/9/2) vor dem Mosella Bremen (Plattzz. 33) und dem Hunte-Team 1 (Platzz. 34). Die Plätze 5 bis 10 belegten SFG Main-Kinzig (38), ASV Sulingen 1 (42), VNS Goslar 2 (42), Browning-Team Bayern (43) und der AC Weser (43).

Der Heimvorteil gepaart mit einigen guten Plätzen, gab hier den Ausschlag. Wir hatten das Glück in der Treene in beiden Sektoren in der richtigen Ecke zu sitzen und konnten so mit insgesamt den konstantesten Resultaten den Erfolg der Vorjahre wiederholen. Dass wir als Browning-Team auch mit dem Futter unseres Sponsors gefischt haben, wird sich sicher jeder denken können. Meine Futterempfehlung für die Feederangler beinhaltet 2 Teile No. 1 mit einem Teil M7, für die Treene war bei diesen Bedingungen No. 1 mit Etang und ggf. Black Magic eine angebrachte Variante. Bei den Duftstoffen sind die Geschmäcker (der Angler) verschieden, man sollte das nehmen, wozu man Vertrauen hat.

Am Sonntag fand dann als Anschlussveranstaltung der Super-Cup statt. Hierfür konnten die erfolgreichsten Teilnehmer am Samstag ein Ticket erwerben. Je Sektor wurden bis 8 Tickets vergeben (=> 40 Teams). Die Veranstaltung war in diesem Jahr als Zweierteamfischen angesetzt. In einem Sektor wurde gefeedert in dem Anderen durfte nur mit der Pose gefischt werden. Die Sektoren D und E des Vortages waren damit die Sektoren A und B. Dadurch, dass alle Plätze am Tag vorher befischt wurden, waren mit deutlich besseren Fängen zu rechnen. Und diese Erwartung sollte sich erfüllen. Bei einer reinen Gewichtswertung gewann Jörg Wachtmeester (Hunte-Team 1) mit dem Tageshöchstgewicht von 21,5 kg (25 Fische) im A-Sektor vor Ralf Siebert (Mosella Bremervörde) mit 19,8 kg. Im B-Sektor erreichte Harald Windel (Mosella Bremen) das höchste Gewicht mit 13,1 kg (25 Fische) vor Jörg Ovens (Browning-Ovens Team), der 9,9 kg fing.

Die Platzziffern aus den beiden Sektoren wurden dann zusammengezählt. Sieger war das Hunte-Team 1 mit den Anglern Jörg Wachtmeester und Carsten Röschl mit der sehr guten Platzziffer 4. Auf dem 2. Platz folgten die Titelverteidiger Mosella Bremen mit den Anglern Harald Windel und Marco von Holten (Platzz. 8) vor dem Duo Ralf Siebert und Alexander Quell (Platzz. 10).

Im nächsten Jahr wird die Veranstaltung wieder Ende September im gewohnten Rahmen stattfinden. Der Super-Cup am Sonntag soll dann wieder als Tandem gefischt werden. Wir würden uns freuen wenn Ihr auch im Jahr 2006 wieder so zahlreich an Treene und Eider erscheint.

Rüdiger Hansen



Angeln vor traumhafter Kulisse: Dirk Sönksen vom Browning Team Ovens 2 im Sektor D1.



Bringt Punkte: Holger Nanninga von Mosella Bremervörde mit einem strammen Rotauge.




Ralf Siebert von Mosella Bremervörde mit einem dicken Brassen, gelandet beim Super-Cup.



Die Mannschaftssieger des Browning-Ovens-Cups 2005: (v.l.n.r.) Browning Team Dänemark, Browning Team Ovens I, Mosella Bremervörde.


Am Ende des Super Cups vorne: (v.l.n.r.) Harald Windel/Marco von Holten (2.), Jörg Ovens (Veranstalter), Carsten Röschl/Jörg Wachtmeester (1.) und Alexander Quell/Ralf Siebert (3.).