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01.12.2005

Schweres Angeln auf Langeland

Vom 15. bis 22.10.2005 war ich in der „Dänischen Südsee“ auf Langeland unterwegs, um den Dorschen nachzustellen. Nicht nur das Wetter mit den Winden aus östlichen Richtungen erschwerte das Angeln, extrem starke Driften verlangten schweres Angelgewicht.

Nach den ersten Pilkversuchen stellte sich heraus, dass die Fische durch die Wetterbedingungen nur sehr schwer zu überlisten sein würden. Während die Echolotanzeige viele Fische am Grund erkennen ließ, sauste der Pilker dort hindurch, ohne irgendwelche Attacken zu provozieren. Also Umbau auf Naturköder!

Wattwürmer hatte ich mir morgens vor dem Angeln noch besorgt und die fanden nun den Einsatz. Der Umbau erwies sich als goldrichtig. Während die anderen Angler auf dem Kutter weiter mit Pilker kämpften und kaum Fische fingen, kamen bei mir die ersten Fische in die Kiste. Durch die starke Drift mussten Bleie von 600 Gramm und mehr montiert werden, um die Würmer am Meeresgrund zu halten.

Immerhin fanden sich am ersten Tag sieben Fische in meinem Eimer wieder, was immerhin ein Drittel des gesamten Kutterfangs von zehn Anglern ausmachte. Die Dorschgrößen lagen bei ca. 50 cm im Durchschnitt, sei es beim Pilken als auch beim Naturköderangeln. Die anderen Tage dasselbe Spiel. Beim Angeln mit Wurm kam immer regelmäßig Fisch an Bord, während die Pilkangler nicht zufrieden sein konnten und manche Fischkiste sogar leer blieb.

Besonders aufgefallen ist mir, dass viele Angler das Fischen mit Naturködern gar nicht kannten oder kein Vertrauen in diese Methode hatten. Auch die Artenvielfalt der gehakten Fische ist größer. Zum einen fand der eine oder andere gute Plattfisch den Weg in den Eimer, auch Wittlinge mit bis zu 45 cm nahmen dankend den Wurm.

Der Nachteil beim Angeln mit Wurm ist natürlich, dass auch mehr untermaßige Fische an die Oberfläche kommen. Daher sollten ruhig größere Haken verwendet werden, um dem Verangeln entgegen zuwirken.

Besonderen Dank gebührt auch dem Kapitän der M/S Fie, der sämtliche Kanten zwischen 15 und 45 m Tiefe nach Fisch absuchte. Wenn kein Fisch nach kurzer Zeit an Bord kam, verlegte er das Boot sofort an die nächste Kante. Der Vorteil beim Angeln mit dem Kutter gegenüber den kleinen Booten ist natürlich die Erfahrung des Kapitäns. Im GPS sind sämtliche Top-Plätze im Belt gespeichert, während die kleinen Boote oft auf „blauem Dunst“ rausfahren.

Geräte Tipp für den Langelandbelt

Naturköderangeln:
Uptide-Rute oder schwere Brandungsrute mit bis zu 300 g Wurfgewicht oder eine lange Bootsrute, die extra fürs Angeln mit Naturköder ausgelegt ist (Wurfgewicht ab 500 g). Ich fische besonders gerne die Rhino DF Big Fish in 3 m Länge und 300 g Wurfgewicht sowie die Multirolle Hypercast 540 SP mit 0,20 bis 0,25 mm geflochtener Schnur und Bleie von 400 bis 1000 g. Auch wenn das Wurfgewicht der Rute niedriger ist, kann man mit ihnen 1000 g Bleie fischen, da das Blei am Boot abgelassen und nur am Meeresgrund gehalten wird.

Könnte es beim Angeln wegen eines rauen Grundes zu Hängern kommen, ist es sinnvoll, das Blei etwas oberhalb vom Grund zu halten, so kann es sich nicht festsetzen.

Pilken und Jiggen:
Pilkrute Rhino DF Ultra mit bis zu 175 g Wurfgewicht, denn bei starker Drift sind oftmals 175 g Pilker die Regel. Fürs Jiggen World Champion Seajigger. Stationärrolle Rhino ST Ti 840 mit 0,14 bis 0,17 mm geflochtener Quantum PT Super Braid.

Michael Andreas



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